Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist leichter in die neue Handelswoche gestartet. Der nach wie vor ungelöste Streit um eine Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA hat die Börsen weltweit belastet. Der grössten Volkswirtschaft droht die Zahlungsunfähigkeit, wenn sich die politischen Lager nicht vor dem 2. August einigen können. Eine Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA würde rund um den Globus eine Kettenreaktion nach sich ziehen, hiess es im Handel. Entsprechend schwach schnitten am Berichtstag die Finanzwerte ab. Die beiden Grossbanken stehen mit ihrer Ergebnispublikation diese Woche ohnehin im Fokus der Anleger.
Die Risikoaversion der Anleger liessen am Montag sichere Häfen wie Gold oder den Schweizer Franken auf neue Rekordhochs klettern, auf der anderen Seite begrenzten Aufschlägen in den defensiven Papieren von Roche und Nestlé die Verluste hierzulande.
Der Swiss Market Index (SMI) gab am Berichtstag um 0,24% auf 6’017,49 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,69% auf 929,04 und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,30% auf 5’517,74 Zähler ein.
Im Vorfeld der Quartalsabschlüsse von dieser Woche gehörten Credit Suisse (-3,9%) und UBS (-2,9%) zu den grössten Verlierern. Auch Julius Bär sanken um 3,3%. Die Stimmung für Finanzwerte wurde insbesondere vom US-Schuldenstreit belastet, hiess es in Marktkreisen. Die beiden Grossbanken werden in dieser Woche ihre Quartalszahlen zeigen. Den Auftakt macht am morgigen Dienstag die UBS. Die Credit Suisse folgt am Donnerstag mit ihren Zahlen. Neuesten Presseberichten zufolge könnte die Credit Suisse die Gewinnerwartung der Analysten um 40% verfehlen.
Bei den Versicheren tauchten Swiss Life um 5,3% und ZFS um 1,5%. Die Papiere des Lebensversicherers wurden allerdings Ex-Nennwertrückzahlung von 4,50 CHF gehandelt, was einen Grossteil des absoluten Verlustes von 6,80 CHF ausmachte. ZFS wurden in Marktkreisen einmal mehr als möglicher Käufer der britischen Versicherung Aviva ins Spiel gebracht. Swiss Re schliesslich gaben um 1,8% nach. Dabei hätten Berichte aus der Rückversicherungsindustrie die Annahmen gestützt, wonach sich eine solide Juli-Erneuerungsrunde abzeichne, sagten Händler.
Zu den wenigen Gewinnern bei den Blue Chips gehörten Lonza (+1,5%) und Clariant (+1,3%), welche beide am Mittwoch das Halbjahresergebnis vorlegen werden. Logitech (-2,7%), welche am Donnerstag die Zahlen zeigen wird, erhielt keine Vorschusslorbeeren. Im Technologiesektor hätten die durchwachsenen Geschäftsberichte von Intel und Hynix von vergangener Woche nachgewirkt, sagten Beobachter.
Roche (+2,0%) setzen hingegen den vergangene Woche begonnenen Aufwärtskurs fort und stützten den hiesigen Aktienmarkt massgeblich. Die Titel hätten von Anschlusskäufen profitiert, hiess es im Handel. Zudem stütze vor allem die Hochstufung durch Bank of America/Merrill Lynch auf «Buy». Auch die als konjunkturresistent geltenden Nestlé-Aktien (+0,5%) waren dem SMI eine Stütze.
Die Pharmawerte Novartis (unverändert) und vor allem Actelion (-4,2%) konnten hingegen sich dem negativen Trend hingegen nicht entziehen. Bei Letzterer sei es zu «Verleiderverkäufen» aus dem institutionellen Lager gekommen, sagten Händler.
Syngenta (-1,5%) wurden von der Streichung von der paneuropäischen «Conviction Buy List» durch Goldman Sachs gebremst. Die Titel knüpften damit an die Verluste nach der Präsentation der Halbjahreszahlen vom Freitag an.
Im breiten Markt Kudelski (-5,7%), Mindset (-5,4%) und Valartis (-4,7%) grössere Abgaben. Auf der anderen Seite fielen SHL Telemedicine (+11%), Precious Woods (+8,5%) und CFT (+7,4%) positiv auf.
Meyer Burger fielen nach einer markanten Kurszielsenkung durch die Bank Vontobel im Anschluss an die Gewinnwarnung von Roth & Rau um 1,5% zurück. (awp/mc/ps)