CH-Schluss: SMI mit festeren Notierungen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Montag nach einem stetigen Auf und Ab nur leicht über den Schlussnotierungen vom Freitag beendet. Das Geschehen an den Finanzmärkten blieb von den Schuldenproblemen in der Eurozone geprägt: Nachdem am Freitag das krisengeschüttelte Griechenland seine Übergangsregierung vereidigt hatte, ist nun auch das hochverschuldete Italien dabei, eine Übergangsregierung zu bilden. In der Schweiz erhielt der Leitindex SMI von den Index-Schwergewichten Nestlé und Roche Unterstützung, während auf der Gegenseite die Aktien der beiden Grossbanken etwas auf die Stimmung drückten.

Über das Wochenende hatte Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi seinen Rücktritt erklärt. Weiter wurde bekannt, dass der frühere EU-Kommissar Mario Monti das hoch verschuldete Land aus der Krise führen soll. Vom Wechsel hatten sich die Börsianer einiges mehr an Schwung erhofft. Die Nachrichten lösten in erster Linie am Bondmarkt Bewegung aus. Dort kletterte die Rendite für 5-jährige italienische Staatspapiere mit 6,29% auf den höchsten Stand seit 1997. Und auch in Spanien sind die Renditen in der Auktion 10jähriger Staatsanleihen über die 6%-Marke geklettert.

Zu Börsenschluss lag der SMI um 0,22% höher auf 5’661,71 Punkten. Der Index bewegte sich in einer Bandbreite von 5’619 bis 5’683 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) konnte um 0,12% auf 857,53 Punkte leicht zulegen und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,09% auf 5’151,03 Punkte.

Die Bluechips wurden von den Luxusgüteraktien Richemont und Swatch angeführt, die um 2,4% respektive 1,0% in die Höhe sprangen. Damit konnten Richemont die Kursgewinne vom Freitag ausbauen. Ende letzter Woche hatte der Genfer Konzern mit über Erwarten guten Halbjahreszahlen die Anleger überzeugt. Dies hat im Anschluss zu zahlreichen Kurszielerhöhungen geführt, die am Montag nachwirkten.

Unter den konjunktursensitiven Aktien waren die Verlierer jedoch in der Überzahl. Grössere Abgaben waren bei Logitech (-1,9%) oder Geberit (-1,6%) auszumachen. Weiter gaben Clariant um 0,9%, Givaudan um 0,6% oder ABB um 0,5% nach.

Auch bei den Finanzaktien waren grösstenteils Kursabgaben zu sehen. Swiss Life büssten am Tag vor der Publikation von Zahlen um 1,2% ein. Der Lebensversicherer wird über die Entwicklung des Geschäftsvolumens und der Solvenz im dritten Quartal berichten. Weiter gaben Bâloise um 1,1% und die Grossbankentitel von Credit Suisse und UBS um 1,1% respektive 0,5% nach. Bei der UBS wird mit Spannung der Investorentag vom kommenden Donnerstag erwartet. Nach Pressemeldungen vom Wochenende soll Interim-CEO Sergio Ermotti noch vor diesem Termin dauerhaft an die Spitze der Bank berufen werden.

Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär haben den Handel nach dem Zwischenbericht gut aufgenommen, schlossen dann allerdings kaum verändert. Die Angaben zu den verwalteten Vermögen per Ende September sind laut Analysten positiver als erwartet ausgefallen. Vielmehr interessiere aber die mögliche Übernahme der Bank Sarasin (Aktie: -3,4%). Bei Sarasin erhofft sich das Management nach wie vor, dass die Mehrheitseignerin Rabobank mit der Raiffeisen-Gruppe eine Lösung findet.

Die Indexschwergewichte Roche (+0,9%) und Nestlé (+0,3%) gehörten am Montag zu Börsenschluss zu den Gewinnern. Novartis gingen unverändert aus dem Handel.

Im breiten Markt hat der Pharma- und Apothekenkonzern Galenica (Aktie: -0,6%) mit dem Eisenpräparat Injectafer/Ferinject in zwei Studien Erfolge erzielt. Die Studien hätten ihre primären Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte erreicht. Der Valor hatte aber am Freitag nach der Ankündigung der Präsentationen um bereits um 4,7% zugelegt und konnte den Aufwärtstrend nur in der ersten Handelshälfte fortsetzen.

Oridion (+2,8%) legten nach Quartalszahlen kräftig zu. Der Hersteller von Kapnographiegeräten hat sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis deutlich gesteigert. Mobimo (-2,0%) notierten dagegen nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung mit spürbar tiefer. Die Immobiliengesellschaft beabsichtigt, das Kapital um bis zu 200 Mio CHF aufzustocken. Die Mittel sollen in neue Projekte fliessen. (awp/mc/ps)

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