CH-Schluss: SMI mit Gewinnen

CH-Schluss: SMI mit Gewinnen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag deutlich im Plus geschlossen. Allgemein herrsche wieder ein freundlicheres Marktklima in Europa und den USA, hiesst es in Marktkreisen. «Alcoa wurde gut aufgenommen», so der Kommentar eines Händlers. Der US-amerikanische Aluminiumkonzern gab am Vorabend mit seinem Zahlenkranz positive Impulse für die Börsen. Die US-Umsatzzahlen zu den Lagerbeständen und zum Grosshandel, die am Nachmittag publiziert wurden, bewirkten dagegen keine grossen Marktavancen.

Die positive Stimmung an den Märkten wurde zusätzlich von Aussagen der Ratingagentur Fitch beflügelt. Demnach sei eine Herunterstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs von der Spitzenbonitätsnote «AAA» binnen Jahresfrist nicht zu erwarten, hiess es in einem Kommentar des Unternehmens. Am Berichtstag standen am hiesigen Markt vor allem Actelion und Swatch im Fokus. Der Biotechnologiekonzern gab gestern Abend eine Gewinnwarnung heraus. Auf der anderen Seite hat der Uhrenfabrikant im vergangenen Jahr erstmals mehr als 7 Mrd CHF umgesetzt.

Der SMI schloss 1,06% höher bei 6’050,78 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,42% auf 893,70 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,04% auf 5’446,62 Zähler zu.

Der Uhrenkonzern Swatch (+2,9%) überraschte mit einem erfreulichen Umsatz zum Geschäftsjahr 2011. Das Unternehmen hat die Erwartungen der Analysten bezüglich des Umsatzwachstums einmal mehr übertroffen. Des Weiteren stellte Swatch ein «gutes Resultat auf Stufe Betriebs- und Konzerngewinn» in Aussicht. Auch Richemont (+1,8%) profitierten vom guten Umsatz des Branchennachbarn.

Die Aktien des Pharma- und Biotechnologiekonzerns Actelion (-2,5%) mussten nach der Gewinnwarnung vom Vorabend kräftig abgeben. Das Unternehmen muss eine Rückstellung von 30 Mio bis 35 Mio EUR vornehmen, für den Fall dass gewisse südeuropäische Spitäler ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen könnten. Zugleich wurde der Ausblick bestätigt. Analysten bewerteten die Nachrichten insgesamt als «leicht negativ».

Finanztitel profitierten derweil am stärksten von den positiven Fitch-Aussagen. An die Spitze stellten sich UBS (+3,6%), gefolgt von den Assekuranztiteln Swiss Re (+3,2%). Aber auch CS und Julius Bär (je +2,5%) sowie ZFS (+2,5%) legten deutlich zu.

Gesucht waren am Berichtstag auch zyklische Aktien. Syngenta (+2,6%), für die das Aktienresearch von Merrill Lynch das Kursziel auf 320 von zuvor 280 CHF angehoben hatte, verteuerten sich am deutlichsten, gefolgt von Clariant (+2,4%). Dicht auf folgten Geberit (+2,4%), Holcim (+2,4%), SGS (+2,0%) und ABB (+1,5%). Aber auch Logitech (+1,2%) und Adecco (+1,6%) verzeichneten Zuwächse.

Die defensiven Index-Schwergewichte zeigten ein uneinheitliches Bild. Während die Pharmatitel von Roche (-0,2%) etwas nachgaben und Novartis (+0,2%) nur wenig zulegen konnten, waren die Papiere des Nahrungsmittel-Multis Nestlé (+0,9%) deutlicher gesucht. Die Papiere von Nestlé wurden von Exane BNP auf «Neutral» von «Underperform» erhöht und JP Morgan hat sein Kursziel für die Aktien mit einer bestätigten Kaufempfehlung heraufgesetzt.

Im breiten Markt rücken Sika um 4,3% auf 1’877 CHF vor. Der vom Bauchemie- und Klebstoffhersteller für 2011 gezeigte Umsatz traf die Erwartungen der Analysten. Es wurden keine Angaben zur Gewinnentwicklung oder zum Ausblick für 2012 gemacht. Die Bank Vontobel erwägt nun, das Kursziel um 100 auf 2’100 CHF zu erhöhen.

Der Pay-TV-Verschlüsseler Kudelski (Aktien +4,7%) arbeitet neu mit dem Telekomanbieter Jazztel in Spanien zusammen. Jazztel ist der schnellst wachsende Internetdienstanbieter Spanien. Datacolor (+7,7%) legten nach der Ankündigung einer Dividende von 10 CHF ebenfalls klar zu.

Mit Abgaben präsentierten sich Oridion (-1,5%). Der MedTech-Hersteller wurde Ende 2011 von der US-Gesundheitsbehörde FDA mit einem Importstopp überrascht. Wegen den Unsicherheiten stuft denn auch die ZKB die Aktien von «Übergewichten» auf «Marktgewichten» zurück. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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