CH-Verlauf: Anfangsgewinne ausgebaut

CH-Verlauf: Anfangsgewinne ausgebaut

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit etwas höheren Kursen eröffnet und die Gewinne im Verlauf weiter ausgebaut. Entsprechend stehen die wichtigsten Indices zur Mittagszeit klar im Plus. Händler führen die steigenden Kurse vor allem auf eine wieder deutlich gestiegene Risikofreude unter Anlegern zurück. «Die Marktteilnehmer gehen angesichts der mehrheitlich guten Konjunkturzahlen und der – zumindest momentanen – Beruhigung in Sachen Euro-Schuldenkrise wieder mehr Risiken ein», sagte ein Händler dazu. Der besser als erwartet ausgefallene ZEW-Index in Deutschland am späten Morgen habe zu diesem positiven Bild beigetragen.

Der gestiegene Risikoappetit zeigt sich auch an der in jüngster Zeit deutlich gesunkenen Volatilität: So ist der VSMI, der die Schwankungsbreite hierzulande misst, klar gesunken und notiert auf dem tiefsten Stand seit Anfang Juli 2011. Neue Impulse könnten am Nachmittag noch die US-Zahlen zum Detailhandel im Februar und zu den Lagerbeständen im Januar bringen.

Der wichtigste Aktienindex SMI steht kurz vor Mittag 0,74% höher auf 6’235,51 Punkten und liegt damit knapp 35 Punkte unter dem bisherigen Jahreshoch (6’269). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 1,12% auf 954,09 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,75% auf 5’718,57 Zähler zu. Von den 30 Blue Chips notieren zur Berichtszeit 27 im Plus, zwei im Minus und einer unverändert.

Börsenrelevante News aus dem Blue-Chips-Bereich sind am Berichtstag Mangelware. Einzig der Technologiekonzern ABB (Aktie +1,4%) hat neue Aufträge in der Grössenordnung von 100 Mio USD aus Australien vermeldet. Für das Rohstoffunternehmen Rio Tinto können 17 Verteilstationen geliefert werden. Dieser Auftragserfolg – auch wenn er nicht riesig sei – dürfte die Investoren freuen, hiess es im Markt.

An der Tabellenspitze stehen zur Mittagszeit weiter die Finanztitel, wobei die CS mit einem Plus von fast 3% als Spitzenreiter heraussticht. Als Nummer zwei im Blue-Chips-Segment werden die Papiere des Rückversicherers Swiss Re (+2,6%) gehandelt. Aber auch UBS (+2,3%) und Julius Bär (+1,5%) sind stark gesucht. Händler begründen die Hausse bei den Finanztiteln vor allem mit dem wieder gestiegenen Risikoappetit. Aufgrund der Erwartung mehrheitlich guter Konjunkturzahlen notieren (neben ABB) auch einige Zykliker weit vorne, wie etwa Holcim (+2,4%), Logitech (+2,3%), Swatch (+1,9%) oder Adecco (+1,6%).

Am Schluss der Tabelle liegen wie meist in Phasen guter Stimmung die defensiven Schwergewichte, die entsprechend den Index etwas zurückhalten. Noch am besten hält sich Novartis (+0,4%), während Nestlé knappe 0,1% gewinnen und Roche gar 0,2% einbüssen. Ein weiterer eher defensiver Titel, nämlich Sonova, ist mit einem Minus von 0,3% schwächster Blue Chip.

Etwas vielfältiger sind die News aus dem breiten Markt. Immerhin sechs Unternehmen haben ihre provisorischen oder definitiven Jahreszahlen veröffentlicht, so etwa der Gesundheitskonzern Galenica (+1,6%), der Logistiker Swisslog (+1,2%), der Vermögensverwalter Partners Group (-0,4%), das Industrieunternehmen Metall Zug (+1,1%), der Tessiner Energiekonzern SES (ungehandelt) oder die im Verpackungsbereich tätige IPS (+2,3%). Die meisten Zahlen lagen mehr oder weniger im Rahmen der Analysten-Schätzungen, soweit solche vorhanden waren.

Ausserdem hat sich das Biotechunternehmen Cytos (+24%), das mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat(te), mit positiven News gemeldet. Eine vom Obergericht des Kantons Zürich erteilte Genehmigung zur Restrukturierung der ausstehenden Wandelanleihe sei rechtskräftig, hiess es, so dass das Überleben der Gesellschaft gesichert sei.

Good News ähnlicher Art gab es für Swissmetal (+8,6%). Die Nachlassstundung für den Buntmetallverarbeiter wurde um sechs Monate verlängert. Dadurch können die Vorbereitungen für die Gläubigerversammlung sowie der Betrieb und die Verkaufsverhandlungen weitergeführt werden. Und der Technologie-Konzern Ascom (-0,3%) hat zwei kleinere Bereiche, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, verkauft. (awp/mc/pg)

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