CH-Verlauf: Behauptet – Dünnes Volumen – Warten auf EZB
Zürich – Die Schweizer Börse tendiert am Dienstagmittag bei dünnem Volumen leicht im Plus. Lediglich die Aufschläge der schwer gewichteten Novartis-Aktie führen den Standardwerte-Index ins Plus. Ansonsten fehlen dem Markt nach Darstellung von Marktbeobachtern die Impulse. «Nachdem sich die Börse in der vergangenen Woche trotz der globalen Risiken stabil zeigte, ist nun wie bereits am Vortag eine Pause angesagt», erklärt ein Händler. Viele Anleger warten bereits auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag, was eine gewisse Zurückhaltung am Markt erkläre.
Zwar gelte eine Zinserhöhung bereits als ausgemacht. Mit Spannung werde allerdings darauf geschaut, ob EZB-Präsident Jean-Claude Trichet deutliche Worte finden werde und ob sich daraus das weitere Vorgehen der Notenbanker ablesen lasse.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 12.00 Uhr 0,15% höher bei 6’424,47 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil 0,01% auf 1’027,50 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,07% auf 5’866,55 Zähler.
Die Titel des Indexschwergewichts Novartis (+1,7%) legen deutlich zu und verschaffen dem SMI allein einen Schub von knapp 20 Punkten. Im Handel wird die Nachfrage vor allem auf spekulative Engagements im Vorfeld der ausserordentlichen Generalversammlung vom Freitag zur Fusion mit Alcon sowie auf eine Kaufempfehlung einer Grossbank zurückgeführt. Roche (-0,4%) setzten dagegen die Abwärtsbewegung des Vortages fort.
An der Spitze des Kurstableaus sind Sonova (+2,2%) zu finden. Die Titel setzten damit die Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage fort, nachdem die Aktie zuvor wegen eine Gewinnwarnung und des Verdachts auf Insiderhandel stark unter die Räder gekommen war. Deutlich im Plus liegen auch Nobel Biocare (+1,8%), wobei keine fundamentalen News bekannt sind.
Die konjunktursensitiven Aktien von Holcim (unv.) und ABB (unv.) nehmen kaum Einfluss auf die Indexrichtung. Bei ABB dürften die Anleger auf die am Nachmittag anstehenden Zahlen des Konkurrenten Siemens achten. Einem Medienbericht zufolge soll der deutsche Konzern mit einem Wachstum des Marktes für seine Industriesparte bis 2016 von jährlich mehr als 5% auf dann mehr als 200 Mrd EUR rechnen.
Das Indexschwergewicht Nestlé (unv.) tendiert ebenfalls auf dem Stand des Vortages. Das Unternehmen legt in der kommenden Woche Umsatzzahlen für das erste Quartal vor.
Die Finanztitel stehen im Vorfeld des EZB-Entscheides im Minus. Die Valoren der Grossbank CS verlieren 0,3%, diejenigen der UBS um 0,5%. Julius Bär steigen dagegen um 0,4%. Die Versicherungstitel von Swiss Re (-0,1%) und ZFS (-0,4%) geben ähnlich wie die Grossbanktitel nach. Abwärts geht es auch bei Swisscom (-0,7%). Die Analysten der Credit Suisse senken das Rating auf ‹Neutral› von ‹Outperform›. Geberit (-1,3%) geben nach, nachdem Morgan Stanley das Rating ‹Underweight› bestätigte.
Die Titel des Ölbohrkonzern Transocean verlieren um 0,2%. Das Unternehmen will die erste Tranche seiner Dividende am 18. Mai ausbezahlen, wie es am Vorabend hiess.
Bei Kühne+Nagel (-0,5%) nimmt Merrill Lynch die Abdeckung mit der Anlageeinstufung ‹Neutral› auf. Panalpina (+0,9%) der Konkurrent aus der zweiten Reihe, erhält derweil das Rating ‹Underperform›.
Bei den Nebenwerten gehören Newron (-6,5%) mit zu den grössten Verlierern, nachdem das Unternehmen das Jahresergebnis vorlegte. Marktbeobachter führen die Abgaben vor allem auf fehlende, unmittelbare Kurstreiber zurück.
Evolva (Aktien -2,5%) will das US-Unternehmen Abunda Nutrition kaufen. Die beiden Firmen arbeiteten seit 2009 an der Entwicklung von Lebensmittelzusatzstoffen zusammen.
Santhera (unv.) erhält für das Medikament Catena Unterstützung durch eine wissenschaftliche Publikation. Kräftig im Plus stehen Repower (+11,1%), jedoch bei geringem Volumen. WTG verteuern sich um 6,4% und Sulzer um 3,7%. (awp/mc/ps)