CH-Verlauf: Frühgewinne abgebaut
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steht am Mittwochmittag kaum verändert zum Vortagesschluss. Nach einem leicht freundlichen Start sind die Kurse insgesamt knapp ins Minus zurückgefallen, wobei sich die Ausschläge der einzelnen Titel in engen Grenzen halten. Der SMI bewegt sich seit gut zwei Stunden seitwärts in einer Handelsspanne von lediglich rund 10 Punkten.
Der Markt sei momentan etwas orientierungslos, hiess es in Händlerkreisen. Grundsätzlich sei die Stimmung nach den jüngsten Konjunkturdaten wieder etwas optimistischer, die grundlegenden Sorgen um die Schuldenkrise seien aber nicht verschwunden. Nach dem Rally über den Jahreswechsel könnte es durchaus bald zu Gewinnmitnahmen kommen. Neue Impulse bringen womöglich die für den heutigen Nachmittag angesagten Konjunkturdaten aus den USA zu den Industrieaufträgen.
Der SMI steht um 11.50 Uhr unverändert bei 6’051,08 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,04% auf 898,12 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,05% auf 5’450,18 Punkte.
Mit Blick auf die Aktien sei sie weiterhin vorsichtig optimistisch eingestellt, schreibt die Credit Suisse in einer Kurzanalyse. Dies trotz der beschränkten Visibilität aufgrund der ungelösten Schuldenkrise und der anhaltenden Sorgen um die globale Konjunktur. Die Bank hat denn auch ein Kursziel für den SMI per Ende 2012 von 6’231 Punkten definiert, was einer positiven Jahresperformance von gegen 5% entsprechen würde.
Nennenswerte Ausschläge zeigen derzeit einzig Logitech (-3,0%), der grosse Verlierer aus dem Vorjahr, Sonova (-2,3%) und Lonza (-1,3%). Börsenrelevante Nachrichten liegen aber hier genauso wenig vor, wie zur Mehrheit der übrigen Aktien.
Leicht überdurchschnittlich sind auch die Abgaben in Actelion (-1,0%), Julius Bär (-0,5%) oder SGS (-0,6%). Das letztgenannte Unternehmen hatte am Vorabend den Abschluss des im Jahr 2009 lancierten Akteinrückkaufprogrammes bekanntgegeben hat. SGS wurden zudem von HSBC auf «Neutral» von «Overweight» zurückgestuft. Der starke Franken dürfte den Umsatz im zweiten Halbjahr 2011 noch stärker als in der ersten Jahreshälfte belastet haben, hiess es dazu unter anderem.
Zwischen 0,2 und 0,4% bewegen sich die Verluste etwa von Geberit, Nobel Biocare oder ABB. Mit der Prognose für den SMI hat die Credit Suisse weitere Tipps zum Anlageverhalten veröffentlicht. So seien grosse Bluechips zu bevorzugen sowie Aktien mit einer hohen Dividendenrendite.
Als «Top Picks» für 2012 nennt die CS unter den Schweizer Bluechips die eben erwähnten ABB sowie Richemont und Roche (beide unverändert). Als vierten Titel, allerdings für eher risikotolerante Investoren, hebt die Bank Clariant (-0,4%) hervor.
Für Swiss Life (+0,1%) hat Merrill Lynch die Abdeckung mit dem Rating «Neutral» wieder aufgenommen. Der zweitgrösste Schweizer Lebensversicherer werde derzeit mit einem deutlichen Abschlag zur Konkurrenz gehandelt, so Merrill Lynch. Dieser Abschlag sei fair, wenn man die strukturellen Herausforderungen mit Blick auf die Profitabilität berücksichtige.
Grösste Gewinner sind derzeit Transocean (+0,9%), Kühne+Nagel (+0,6%) sowie Swatch und CS (je +0,4%).
Im breiten Markt verteuern sich Jungfraubahn um 1,5%, nach den am Morgen publizierten jüngsten Daten zu den Passagierzahlen. Myriad werden nach der Bekanntgabe von Akquisitionsabsichten 2,8% höher gehandelt. (awp/mc/pg)