CH-Verlauf: Gehalten

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstag um Mittag gehalten. Der Markt befinde sich in einer Konsolidierungsphase und zudem in einer abwartenden Haltung, sagte ein Händler. Nach den Kursanstiegen seit Dezember sei eine Konsolidierung «nicht so schlecht». Auch fehle es derzeit an neuen Impulsen. So habe die Vorgabe aus der Wall Street kaum bewegt, aus Fernost kamen von den Aktienbörsen hingegen leicht positive Impulse.

Im Handelsverlauf könnten US-Konjunkturdaten noch für etwas Bewegung sorgen, hiess es weiter. Am (heutigen) Dienstagnachmittag stehen noch die Auftragseingänge, das Konsumentenvertrauen und der Case-Shiller-Index zur Publikation an. Mehr Einfluss haben dürfte indessen das Ergebnis des zweiten Kreditgeschäftes der Europäischen Zentralbank (EZB) über drei Jahre am morgigen Mittwoch. Punkto Volumen gingen die Schätzungen weit auseinander von rund 300 bis zu 1’000 Mrd EUR, so ein Händler. Das Mittel liege knapp unter 500 Mrd. Vor dem Ergebnis des EZB-Geschäftes sei mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen, hiess es weiter.

Der SMI notiert bis um 12.00 Uhr um 0,05% höher auf 6’147,01 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) verliert hingegen um 0,04% auf 938,85 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt um 0,04% auf 5’612,58 Punkte zu.

Die Kursverlierer überwiegen die -gewinner im SMI-/SLI-Tableau im Verhältnis von rund vier zu drei.

Nestlé (+0,3% auf 55,80 CHF) setzen ihren Kursanstieg fort – weiterhin begünstigt durch die Heraufstufung von Morgan Stanley auf «Overweight» mit einem Kursziel von 62 CHF. Nestlé verfüge über den besten Produktemix und die beste geografische Ausdehnung im Sektor, heisst es im Kommentar unter anderem. Dies erlaube es dem Nahrungsmittelkonzern, seine Konkurrenten in einem wachstumsarmen Umfeld auszustechen.

Unter den weiteren Index-Schwergewichten notieren Roche (+0,1%) und Novartis (-0,2%) wenig auffällig. Etwas höher notieren unter den defensiven Titeln Swisscom (+0,3%).

In den Luxusgüter-Aktien Richemont (+1,1%) und Swatch (+0,6%) mehren sich Stimmen, die die Kursentwicklung dieser Werte als vergleichsweise zurückgeblieben bezeichnen und Kurspotenzial von bis zu 10% sehen. Diese Werte erzielen denn auch bisher die prozentual grössten Gewinne im SMI/SLI.

Weiter sind selektive Finanztitel gesucht. So ziehen Credit Suisse (+0,3%) etwas an, haben aber den grössten Teil der zwischenzeitlich erzielten Kursgewinne wieder abgegeben. Bâloise (+0,4%) legen ebenfalls zu. UBS (-0,2%) sind in die Verlustzone gerutscht. ZFS (-0,3%) und Swiss Life (-0,1%) notieren knapp gehalten, Swiss Re (+0,1%) gut gehalten.

Lonza (-2,7% auf 47,70 CHF) leiden mit den bisher prozentual grössten Einbussen unter SMI/SLI-Titeln unter der Herabstufung durch Merrill Lynch auf «Neutral» mit Kursziel bei 55 CHF. Die Erholung des Life-Science-Konzerns verlaufe zu langsam, heisst es in einem Kommentar. Enttäuschende Jahreszahlen und die unerwartete Entscheidung, den CEO freizustellen, deuteten darauf hin, dass die Probleme grösser seien und eine Lösung wohl längere Zeit benötige als zunächst angenommen.

Weitere grössere Verlierer sind zyklische Titel wie Logitech (-2,3%), Nobel Biocare (-1,4%) und Sonova (-0,9%).

Aus dem breiten Markt haben Georg Fischer, Gategroup, PSP, Feintool und Genolier Zahlen vorgelegt. Georg Fischer (-0,4%) lag beim Umsatz und EBIT leicht unter den Konsenserwartungen lag, beim Reingewinn jedoch darüber. Die Titel nach zunächst etwas festeren Kursen in die Verlustzone geraten.

Bei Gategroup (+0,3%) haben die Anleger eine ganze Reihe von Aspekten zu berücksichtigen. Umsatz und EBITDA fielen über den Konsensprognosen und der Reingewinn unter den Erwartungen aus. Zudem richtet Gategroup die weltweiten Aktivitäten neu aus und emittiert eine Anleihe über 350 Mio EUR. Der Verwaltungsrat erwägt auch, erstmals eine Dividende auszuschütten. Die Pay-out-Ratio dürfte dabei über 20% liegen, wie das Unternehmen mitteilte.

PSP (+2,6%) lag mit dem Liegenschaftenertrag etwas unter den Markterwartungen, jedoch mit dem EBITDA und Reingewinn leicht darüber. Feintool (unv.) bestätigt nach dem Kurzgeschäftsjahr 2011 die Prognosen für 2012 und rechnet mit einem Umsatz von 350-390 Mio CHF. Kudelski (+2,8%) ist mit der spanischen Abertis Telecom eine Partnerschaft für einen Cloud-basierten Service eingegangen.

Die prozentual grössten Avancen im Gesamtmarkt erzielen ADB (+5,5%), vor Repower (+5,1%). Deutlich nach unten geht es u.a. für Edisun (-8,7%) und Swissmetal (-8,5%). (awp/mc/pg)

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