Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstagmittag gehalten. Damit hat der Markt nach einer etwas höheren Eröffnung die Gewinne zwar preisgegeben, kann die 6’600er Marke im SMI nach einem kurzen Taucher darunter aber behaupten. Der SMI bewege sich in den vergangenen Tagen in einer engen Bandbreite von rund 100 Punkten.
Daran dürfte sich auch kurzfristig kaum etwas ändern, so ein Händler gegenüber AWP. Auch seien die Handelsvolumen eher tief.
Unter Druck geraten sind vor allem Finanzwerte. Demgegenüber fallen einzelne Spezialsituationen durch deutliche Kursavancen auf wie Logitech, Syngenta, ABB oder Lonza. Gesucht sind auch wieder Richemont und Swatch. In den Banken würden die Bestrebungen zur Stabilisierung des Finanzsystems in Spanien mit höheren Eigenkapitalanforderungen für Banken und Sparkassen auf den Kursen lasten. Allerdings würden die Kursschwankungen in den Banktiteln immer wieder Trading-Gelegenheiten eröffnen, so der Händler weiter.
Der SMI notiert um 12.00 Uhr um 0,04% tiefer auf 6’601,36 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert unverändert auf 1’045,72 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls unverändert auf 5’899,93 Punkten.
Im SMI/SLI-Tableau fallen im Vorfeld von Zahlen Logitech (+3,0%) durch grössere Avancen auf. Syngenta (+2,6%) profitieren gemäss Marktbeobachtern von einer Heraufstufung der ZKB auf «Übergewichten». Vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Agrarproduktpreise und den gesunkenen Lagerbestände habe sich die Ertragsdynamik im Bereich Saatgut und Pflanzenschutz jüngst deutlich verbessert, schreibt der zuständige Analyst der ZKB. Daher werden kurz- bis mittelfristig ein robustes Volumenwachstum und wieder steigenden Verkaufspreise erwartet.
Die beiden Luxusgüteraktien Richemont (+1,8%) und Swatch (+1,2%) setzen ihren Aufwärtstrend fort, nachdem sie Anfang Monat noch unter Gewinnmitnahmen litten.
Weiter fallen ABB (+1,4%) durch grössere Avancen auf. Die besser als erwartet ausgefallenen Q1-Zahlen des Mitbewerbers Siemens würden die Titel stützen, hiess es im Handel. Das Siemens-Management sieht den Konzern zudem «voll auf Kurs», die Ziele für 2011 zu erreichen. ABB hat zudem noch einen Energietechnik-Auftrag aus Saudi-Arabien über 93 Mio USD gemeldet.
Grössere Gewinne erzielen vor den am Mittwoch anstehenden Zahlen auch Lonza (+1,3%), die damit an die bedeutenden Vortagesavancen anschliessen können.
Unter den defensiven Valoren rücken Roche (+0,4%) und Novartis (+0,4%) vor, während Nestlé (-0,6%) korrigieren.
Wie in ganz Europa leiden auch hierzulande die Finanzwerte unter den Bemühungen Spaniens zur Stabilisierung des Finanzsystems. So verlieren die Bankwerte CS (-1,7%), UBS (-1,0%) und Julius Bär (-0,8%) deutlicher. Unter den Versicherern geben Swiss Re (-1,4%), ZFS (-0,9%) oder Swiss Life (-0,6%) vermehrt nach. Die zyklischen Adecco gehen nach Gewinnmitnahmen um 0,9% tiefer um.
Unter den Unternehmen im breiten Markt haussieren AFG (+13,8%). Beim Arboner Unternehmen, das mit dem Umsatz 2010 über den Konsensuserwartungen liegt, gibt Edgar Oehler sein Doppelamt auf. Er tritt als CEO zurück und wird sich auf das Amt des VR-Präsidenten konzentrieren. Die Bank Vontobel sieht den Aufwärtstrend der Aktie als intakt an und bestätigt die Einstufung mit «Buy».
Deutlich aufwärts geht es auch für Feintool (+11,7% auf 357,50 CHF). Feintool hat mit den Q1-Zahlen die Markterwartungen ungefähr getroffen. Gemäss Marktbeobachtern wird hier auf eine Erhöhung des Kaufangebotes oder ein Konkurrenzangebot zur Offerte von Michael Pieper über seine Artemis III zu 350 CHF je Aktie spekuliert. An der Generalversammlung liess der Verwaltungsrat verlauten, dass das Gremium vorderhand noch keine Stellung zum Angebot nehmen werde. Grossaktionär Walter Bösch wiederholte, dass er das Angebot prüfen und sich alle Optionen offen halten werde.
In Metall Zug (+3,3%) wird die Umsatzzuwachsrate der Tochter V-Zug von der Bank Vontobel als «beeindruckend» eingestuft. Die Bank bestätigt ihre «Buy»-Empfehlung und wird die Schätzungen überprüfen.
Winterthur Technologie (+1,7% auf 63,20 CHF) wird nach einer starken Umsatzentwicklung 2010 und Zuversicht für das laufende Rechnungsjahr auf eine Erhöhung des Kaufangebotes von 3M von 62 CHF je Titel spekuliert.
Weatherford (-0,7%) werden nach Zahlen zurück genommen, haben allerdings bereits im US-Handel verloren. (awp/mc/ps/13)