CH-Verlauf: Gehalten

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Mittwoch um die Mittagszeit gehalten. Nach etwas tieferen Kursen in den ersten Handelsminuten hat der Markt gedreht und stetig zugelegt. Danach geriet die Börse aber auch im Zuge von Äusserungen des britischen Notenbank-Chefs Mervyn King unter Druck. Die Ratingagentur Moody’s sieht zudem die im Schnitt noch immer gute Bonitätseinstufung der europäischen Energieversorger gefährdet.

Der britische Notenbankchef Mervyn King hat sich jüngst dahingehend geäussert, dass der Preisauftrieb in den kommenden Monaten stärker als bislang erwartet nachlassen werde. Als Gründe für die Entwarnung an der Preisfront nannte King unter anderem die «substanziellen Risiken» für die Weltwirtschaft. Als grösste Gefahr für die britische Wirtschaft betrachtet die BoE derzeit die Schuldenkrise im Euroraum. Als Stütze erweist sich ein gewisses «stock picking». Gesucht sind im Zuge einer Ratingänderungen jüngst verkaufte Titel wie Adecco oder einer technischen Reaktion die Grossbankwerte Credit Suisse und UBS. Eine Stütze ist auch die anhaltende Nachfrage nach den im Leitindex stark gewichteten defensiven Titeln.

Der SMI notiert um 12.00 Uhr um 0,12% höher bei 5’671,94 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst hingegen um 0,11% auf 852,92 Stellen ein, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,05% auf 5’149,74 Zähler steigt. Am Nachmittag könnten zahlreiche US-Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen.

Im Fokus der Anleger unter den SMI-/SLI-Titeln stehen die Aktien des Erstversicherers Bâloise, die bei hohen Umsätzen um 3,5% verlieren. Die «Basler» haben eine Gewinnwarnung herausgegeben infolge von Wertberichtigungen auf griechischen Staatspapieren, auf dem Goodwill im Kroatien-Geschäft und auf Aktien. Operativ entwickle sich das Geschäft indessen gut und auch die Solvenz sei ausgezeichnet. Deshalb soll an der bisherigen Dividendenpolitik festgehalten werden, hiess es weiter. Den Aktionären scheint das «Dividenden-Zückerchen» nicht zu genügen, kommentiert ein Marktbeobachter. Im Gefolge verlieren aus dem breiten Markt die Branchennachbarn Helvetia (-1,6%); Vaudoise Assurance notieren hingegen 0,5% höher.

ZFS (+0,7%), Swiss Life (-1,2%) und Swiss Re (-1,3% auf 48,29 CHF) entwickeln sich unterschiedlich. In Swiss Re würde die Senkung der Einstfung auf «Neutral» mit einem Kursziel von 60 CHF belasten, hiess es unter Marktbeobachtern. In Swiss Life kommt es zu Anschlussverkäufen, während in ZFS eine technische Reaktionen erfolgt.

Die prozentual grössten Kursgewinne erzielen bisher Adecco (+3,0% auf 38,52 CHF). Die Titel profitieren gemäss Marktbeobachtern von einer Heraufstufung auf «Overweight» mit Kursziel von 59 CHF durch die HSBC. Ebenfalls deutlich nach oben geht es für Logitech (+1,0%), die allerdings am Vortag auch ebenso deutlich nachgaben.

Nach grösseren Einbussen sind auch die Grossbanktitel CS (+0,7%) und UBS (+0,5%) wieder gesucht. Dies gilt auch für SGS (+1,0%).

Die grössten Stützen für den SMI sind die Index-Schwergewichte Nestlé (+0,6% auf 52,00 CHF), Novartis (+0,1%) und Roche (+0,2%). Nestlé konnten bereits am Vortag deutlich zulegen, nachdem die Titel von der UBS auf die «Key Call List» gesetzt wurden mit einem Kursziel von 57 CHF. Diese drei defensiven Aktien seien auch im Hinblick auf die Dividendenrendite attraktiv, sagte ein Händler gegenüber AWP.

Auf der Gegenseite sind neben Bâloise die Aktien des Tiefsee-Ölbohrunternehmens Transocean (-2,0%) grössere Verlierer. Die Einbussen werden im Handel auf den jüngsten Flottenbericht zurückgeführt, in dem von einem Anstieg der Ausserbetriebstage berichtet wird.

Deutlicher im Angebot liegen weiter die zyklischen Swatch (-1,1%), Kühne+Nagel (-0,9%), Givaudan (-0,8%) und Syngenta (-0,8%).

Aus dem breiten Markt haben der Reisedetailhändler Dufry (+2,2%) und der Immobilien-, Freizeit- und Hotelkonzern Orascom Development Holding (+1,5%) Zahlen für die ersten neun Monate vorgelegt. Dabei konnte Dufry die Konsensschätzungen in allen Belangen leicht übertreffen. Orascom hat indessen stark unter den Auswirkungen der politischen Unruhen in Ägypten und der arabischen Welt gelitten und weist einen Reinverlust aus. In diesen Titeln haben die Anleger offenbar schlimmeres befürchtet.

Die prozentual grössten Gewinne erzielen im breiten Markt Evolva (+5,0%). während Addex (-7,5%) am deutlichsten zurück genommen werden. (awp/mc/pg)

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