CH-Verlauf: In die Gewinnzone vorgestossen

CH-Verlauf: In die Gewinnzone vorgestossen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnet am Mittwochmittag ein leichtes Plus. Nach einem schwachen Start hat sich der SMI etwas erholt und sich im Bereich knapp oberhalb des Vortagesschlusses etabliert. Der Aufwärtstrend der vergangenen fünf Tage bleibt damit intakt. Zu Handelsbeginn hatte noch der enttäuschende Auftakt der US-Berichtssaison mit den schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa sowie das negative Votum zum EFSF-Rettungsfonds er Slowakei die Stimmung dominiert.

Der Ausgang der Abstimmung in der Slowakei werde von den Investoren nicht überbewertet, hiess es dazu in Marktkreisen. Denn in der Slowakei werde mit einem Ja in einer zweiten Abstimmung gerechnet, welche bereits in den kommenden Tagen stattfinden könnte. Insofern seien die Hoffnungen auf eine Lageverbesserung in der Eurozone nach wie vor vorhanden. Zumal sich der scheidende Präsident der EZB, Jean-Claude Trichet, optimistisch geäussert hat. Er erwartet keinen Zahlungsausfall Griechenlands.

Bis um 11.55 Uhr gewinnt der Swiss Market Index (SMI) 0,38% auf 5’754,21 Punkte, der höchste Stand seit Ende Juli. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,71% auf 861,85 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,43% auf 5’202,35 Punkte.

In der weiterhin tendenziell freundlichen Stimmung für Aktien schneiden wie so oft die defensiven Pharmaaktien und Nestlé (+0,3%) unterdurchschnittlich ab. Novartis (-0,3%) und Roche (-0,7%) gehören zu den wenigen Verlierern, wobei vor allem das schwache Abschneiden der Genussscheine von Roche den Gesamtmarkt zurückbinden. Roche wird am morgigen Donnerstag die Neunmonatszahlen vorlegen.

Noch mehr büssen einzig Transocean (-1,6%) ein.

Kühne+Nagel (-0,3%) gehören ebenfalls zu den wenigen Verlierern. Im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung von Kühne+Nagel Anfang kommender Woche hat die Société Générale das Rating auf «Sell» von «Hold» gesenkt und dies mit einer erwarteten Verschlechterung der Marktbedingungen begründet. Die Citigroup hat gleichzeitig ihre Einschätzung «Hold» bestätigt.

Die grosse Mehrheit der Bluechips verzeichnet allerdings Gewinne, die stärksten derzeit Clariant (+6,8%) und Actelion (+4,3%), welche damit beide an ihre starke Performance der Vortage anknüpfen.

Dahinter sind Logitech (+3,2%), Adecco (+2,6%), Syngenta (+2,7%) oder Bâloise (+1,9%) gut gesucht. Im breiten Mittelfeld finden sich ABB (+1,4%). Merrill Lynch hat zwar das Kursziel leicht auf 19 CHF gesenkt, die Kaufempfehlung aber bestätigt.

Ebenfalls im breiten Mittelfeld stehen die Banken, von denen CS (+1,6%) etwas mehr zulegen als UBS (+1,2%). EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso will am heutigen Mittwoch im Europaparlament Vorschläge für eine Stärkung der europäischen Banken machen. Wie Parlamentarier in Brüssel berichteten, dürfte der Behördenchef zudem Initiativen im Kampf gegen die gefährliche Schuldenkrise präsentieren, beispielsweise zur Stärkung des Krisenfonds EFSF.

Julius Bär (+0,9%) folgen dicht dahinter und zeigen sich so kaum belastet von der jüngsten Entwicklung an der Rechtsfront in den USA. Ein Gericht in New York hat zwei Kundenberater der Privatbank wegen «Verschwörung» zur Steuerhinterziehung angeklagt. Die beiden Kundenberater sollen nach Darstellung der Anklage mehr als 600 Mio USD von US-Steuerzahlern auf nicht deklarierten Konten versteckt haben. Die Bank Bär wollte die erhobene Anklage nicht kommentieren. Man kooperiere aber mit den amerikanischen Untersuchungsbehörden, hiess es bei Julius Bär.

Am breiten Markt verzeichnen Oridion (-2,7%) klare Verluste, nachdem das Unternehmen einen Warnbrief von der US-Gesundheits- und Medikamentenbehörde FDA erhalten hat.

Starke Gewinne verbuchen dagegen Lifewatch (+12,6%). Der Telemedizinanbieter hat von der US-Krankenversicherung Medicare nach langem Warten eine Rückvergütung von 11,8 Mio USD erhalten. In deren Sog klettern auch SHL Telemedicine (+15,2%) markant nach oben. (awp/mc/gh)

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