CH-Verlauf: Ins Plus gedreht – Holcim nach Q1-Zahlen unter Druck

CH-Verlauf: Ins Plus gedreht – Holcim nach Q1-Zahlen unter Druck

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Mittwoch um Mittag im Einklang mit der Entwicklung an den meisten europäischen Handelsplätzen leicht fester. Nach einer etwas schwächeren Eröffnung habe der Markt im Gefolge der PMI-Daten aus der Eurozone in die Pluszone gedreht, sagte ein Marktbeobachter. Dabei hätten die Handelsvolumen im Vergleich zu den Vortagen leicht angezogen. Als Stütze des erweisen sich die Kursgewinne der defensiven SMI-Schwergewichte Novartis und Roche, während Holcim nach enttäuschenden Q1-Zahlen auf den Index drücken.

Die Stimmung der Einkaufsmanager hat sich im April wie erwartet aufgehellt, zusammen mit den Industriedaten zeige dies ein ziemlich positives Bild, so der Händler. Am Nachmittag könnten aus den USA noch der ISM-Index sowie die ADP-Daten zum Arbeitsmarkt für etwas Bewegung sorgen.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI notiert um 12.00 Uhr 0,47% höher bei 6’541,11 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,36% auf 1’033,14 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,40% auf 6’028,34 Punkte.

Im Mittelpunkt stehen hierzulande unter den Blue Chips Holcim, Swisscom, Actelion und Geberit. Holcim (-3,9%) werden deutlich zurückgenommen. Der Zement- und Zuschlagstoffhersteller hat mit den Q1-Zahlen die Konsenserwartungen beim Umsatz zwar knapp erfüllt, auf allen anderen Ebenen hingegen deutlich verfehlt. In Analystenkreisen wird bemängelt, dass die gestiegenen Kosten nicht von Preiserhöhungen abgefangen werden konnten. Zudem verweisen die Experten auf die ausgebliebenen Verkäufe von CO2-Zertifikaten.

Swisscom (-0,1%) hat die durchschnittlichen Erwartungen mit den Zahlen für das erste Quartal hingegen mehr oder weniger erfüllt. Der Telekomkonzern hat nach Einschätzung von Analysten ein gemischtes Resultat präsentiert – gute Zahlen in der Schweiz und ein verhaltenes Ergebnis in Italien. Überraschungen sehen die Experten keine.

Die prozentual grössten Kursgewinne erzielen Actelion (+6,9%). Die Titel des Pharma-Unternehmens korrigieren einen Teil der an den beiden Vortagen erlittenen Einbussen. Die am Vortag von einem US-Gericht nun noch ausgesprochene Strafzahlung von 30 Mio USD im Streitfall mit der japanischen Asahi blieb am unteren Ende der Erwartungen. Zudem hat Actelion weitere gerichtliche Vorstösse angekündigt und will das Urteil als Ganze anfechten. Nach dem Jury-Spruch vom Wochenende über Schadenersatzzahlungen von 547 Mio USD hatten die Titel zuvor allerdings um ingesamt rund 12% verloren.

Durch ebenfalls grössere Avancen fallen Geberit (+2,7% auf 211,80 CHF) auf. Die Bank Vontobel hat im Nachgang zu den Q1-Zahlen die Einstufung für die Aktien des Sanitärtechnik-Konzerns auf «Buy» (Kurziel: 240 CHF) erhöht. Geberit sei gut positioniert, um vom erwarteten, leichten Aufschwung der Baubranche zu profitieren, so die Begründung.

Weitere grössere Gewinner sind auf tiefem Niveau Logitech (+1,9%) sowie Lonza (+1,9%). Vor den nachbörslich angesagten Q1-Zahlen sind auch Transocean (+1,8%) gesucht. ABB (+1,1%) vermeldete einen Auftrag über 151 Mio USD aus Kongo-Brazzaville, die Aktien profitieren aber vor allem von den guten Siemens-Zahlen.

Mit Avancen um 1,6% bzw. 0,9% stützen die defensiven SMI-Schwergewichte Novartis und Roche. Nestlé (-0,2%) verlieren hingegen leicht. Die beiden Grossbanken (CS +0,5%; UBS +0,8%) notieren mehr oder weniger im Trend.

Im breiten Markt stehen Panalpina (+1,9%) nach dem Q1-Ausweis im Fokus. Der Logistik-Konzern hat mit den Zahlen die Konsensuserwartungen vor allem auf Ebene EBITDA und Reingewinn übertroffen. Galenica (+2,4%) profitieren davon, dass der Vertrieb von Venofer in Nordamerika wieder aufgenommen werden kann.

Cicor (+8,4%) legen nach einem Interview des CEO Roland Küpfer in der Finanzpresse markant zu. Er sieht grosse Chancen für das neue Konzept mit spritzgegossenen Schaltungsträgern. Durch etwas grössere Abgaben fallen Progressnow (-13,3%) auf, in deren Büro jüngst eine Razzia der Staatsanwaltschaft stattgefunden hatte. Newron (-4,5%), New Venturetec (-4,1%) und BFW (-4,1%) sind weitere grössere Verlierer. (awp/mc/ss)

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