CH-Verlauf: Kaum verändert

CH-Verlauf: Kaum verändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwochmittag weiterhin kaum verändert und tendiert mehrheitlich seitwärts. Leichte Ausschläge gibt es vor allem nach unten. Das Geschehen verlaufe derzeit etwas orientierungslos, Impulse würden weitgehend fehlen, hiess es in Marktkreisen. Nach der starken Performance der zwei davorliegenden Woche befänden sich die Aktien in einer Konsolidierungsphase.

Keinen grossen Einfluss hatte die Aufstockung einer fünfjährigen Staatsanleihe von Italien. Für diese musste zwar ein leicht höherer Zins offeriert werden als bei der vergangenen Auktion, die Aufstockung war indes klar überzeichnet und die Renditen für die bestehenden längerfristigen italienischen Staatsanleihen sind etwas zurückgekommen. Auch die leise enttäuschende Industrieproduktion in der Eurozone vermochte die Märkte nicht zu bewegen.

Der Leitindex SMI verzeichnet um 11.55 Uhr ein Minus von 0,16% auf 5’750,25 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,42% auf 855,30 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 5’187,18 Punkte.

Am Nachmittag könnte allenfalls die Publikation der Import- und Exportpreise in den USA noch etwas frischen Wind bringen.

Unter Beobachtung stehen am Mittwoch vor allem Swisscom (+0,5%), welche nach einem negativen Start im Anschluss an eine Gewinnwarnung mittlerweile ins Plus gedreht haben und zu den grössten Gewinnern gehören. Das Telekom-Unternehmen muss für den Kauf der italienischen Tochter Fastweb Goodwill von 1,3 Mrd EUR abschreiben, was das diesjährige Geschäftsergebnis mit 1,2 Mrd CHF belasten wird. Die Erholung der Aktie im Verlauf des Vormittags wird vor allem damit begründet, dass mit den heutigen News eine gewisse Unsicherheit weggefallen ist, welche den Kurs zuletzt belastet hatte.

In Analystenkommentaren werden die ausserordentlichen Goodwill-Abschreibungen mehrheitlich als enttäuschend, wenn auch als nicht ganz überraschend beurteilt. Die ZKB meint etwa, es sei bereits seit Monaten darüber spekuliert worden.

Besser als Swisscom stehen einzig noch SGS (+0,9%). Als Stütze nach unten figurieren Roche (+0,4%) und Novartis (+0,1%) sowie die unveränderten Nestlé.

Die grössten Abgaben verzeichnen derzeit Logitech (-3,6%), Swiss Life (-2,1%) und Transocean (-2,0%). Aber auch Lonza (-1,9%), Holcim (-1,7%) oder Richemont (-1,3%) geben überdurchschnittlich nach.

Nebst Swiss Life büssen auch Swiss Re (-1,2%), Bâloise (-1,0%) und ZFS (-0,2%) an Terrain ein. Die Analysten von Barclays Capital sehen allerdings die europäischen Versicherer für das kommende Jahr gut gerüstet, um auch in einem unsicheren Wirtschaftsumfeld bestehen zu können. Sie begründen dies mit der guten Kapitalsituation, der stabilen Ertragslage, mit den langfristigen Wachstumsperspektiven und den attraktiven Dividenden. Mit Blick auf die Schweizer Branchenexponenten heben die Experten bei der Swiss Re die deutlich reduzierten Risiken und das zu erwartende Wachstum hervor. Die Aktien des Rückversicherers seien zudem eher tief bewertet und beinhalten ein Aufwärtspotential. Bei ZFS wird 2012 eine stabile Ertragsentwicklung und erst im Folgejahr ein Wachstumsschub erwartet.

CS (-0,4%) halten sich wie UBS (-0,3%) im breiten Mittelfeld. Die Credit Suisse ist in den USA vom Madoff-Liquidator wie zuvor andere hiesige Banken auf die Zahlung von Schadenersatz verklagt worden, nämlich auf einen Betrag von 375 Mio USD. Dies belastet die CS-Aktie indes kaum.

Im breiten Markt stehen Sika nach einer kleineren Akquisition in Italien 0,1% tiefer. Kudelski (-6,6%) büssen dagegen deutlich an Wert ein, nachdem die UBS die kurzfristige Kaufempfehlung, das sogenannte «Short term Buy», für Kudelski wieder gestrichen hat.

Über 6% fallen weiter auch Addex, Mindset oder Charles Vögele zurück. (awp/mc/pg

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