CH-Verlauf: Kaum verändert – Novartis bauen Verluste ab

CH-Verlauf: Kaum verändert – Novartis bauen Verluste ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steht am Montagmittag in etwa auf dem Schlussniveau vom vergangenen Freitag. Nach einem Tief gleich zur Eröffnung und einem Zwischenhoch eine knappe halbe Stunde später hat sich der SMI um den Nullpunkt eingependelt und eine Seitwärtstendenz eingeschlagen. Mangels Unternehmensnachrichten und sonstigen klaren Impulsen ist der Blick der Investoren weiterhin gebannt auf die Entwicklung der Schuldenkrise in Europa gerichtet.

Ein Abschluss der Verhandlungen um den Schuldenschnitt in Griechenland dürfte in der laufenden Woche das Schlüsselereignis für die Aktienmärkte werden, hiess es in Marktkreisen. Aber auch auf Ergebnisse des am Montag stattfindenden wichtigen Treffens der EU-Finanzminister in Brüssel, wo Details zum geplanten Fiskalpakt beraten werden, warten Marktteilnehmer mit Spannung. Insgesamt habe sich die Stimmung mit Blick auf die Schuldenkrise weiter aufgehellt, aufgrund der starken Performance in den vergangenen Wochen sei das Potential nach oben aber etwas ausgereizt.

Der SMI verzeichnet um 11.50 Uhr ein knappes Plus von 0,12% auf 6’129,75 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,34% auf 929,38 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,07% auf 5’531,43 Punkte.

Gewinner und Verlierer unter den Bluechips halten sich in etwa die Waage und die Ausschläge der einzelnen Aktien sind eher bescheiden.

Die Abgaben in Novartis (-0,2%), die vor dem Wochenende im Zuge einer Überprüfung des MS-Medikamentes Gilenya durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA eingesetzt hatten, gehen weiter, allerdings in deutlich verlangsamter Form und gegenüber dem frühen Geschäft hat der Titel auch schon wieder Einiges an Boden gutgemacht. Die EMA hatte angekündigt, das Nutzen-/Risiko-Profil des Medikamentes im Hinblick auf Nebenwirkungen zu untersuchen. Gilenya gilt als einer der Wachstumsträger des Pharma-Konzerns. Analysten sehen das Korrekturpotenzial nun aber etwas ausgereizt.

Die stärksten Verluste verzeichnen aktuell Sonova (-2,6%). Die UBS hat das Kursziel für den Titel zwar leicht auf 100 CHF erhöht, die Einstufung «Neutral» aber beigelassen. Als positive Punkte hebt die Bank neue Produkte sowie den neuen CEO hervor, verweist dabei aber gleichzeitig angesichts der hohen Kostenbasis in der Schweiz auf die Wechselkursentwicklung als wichtigen Einflussfaktor.

Mit sicherem Abstand folgen Nestlé (-0,5%), Clariant oder Syngenta (je -0,4%) auf den weiteren Plätzen. Im Bereich von je -0,1% liegen die Einbussen von Roche, Geberit oder Swisscom.

Auf der Gewinnerseite halten sich hinter dem Spitzenreiter Kühne+Nagel (+2,1%) die Aktien der Grossbanken respektabel. UBS legen 1,9% zu und CS 1,2%. Laut «Financial Times» planen Frankreich und Deutschland eine Erleichterung der Kapitalregeln, um eine Kreditklemme zu verhindern, was das Sentiment für den Sektor weiter stützt. Demnach sollen wichtige Elemente der Basel-III-Regeln abgeschwächt und um drei Jahre verzögert werden. Ein Händler kommentierte, dass das Vorhaben nicht ganz neu sei, aber dennoch positiv wirke. UBS und CS hatten bereits in der Vorwoche mit einem Plus von je über 10% brilliert.

Weitere Finanzwerte wie Bâloise (+1,2%), Swiss Re (+1,0%) und Swiss Life (+0,9%) sind ebenfalls gesucht.

Für Lonza (+1,1%) hat die Deutsche Bank im Vorfeld des Jahresergebnisses vom kommenden Mittwoch das Kursziel auf 50 CHF leicht erhöht. Das Rating «Sell» wurde indes bestätigt. Aktuell liegt der Kurs noch immer über 62 CHF, was gemäss der Bank eine hohe Bewertung ist.

Im breiten Markt ziehen Barry Callebaut um 1,5% an. Das Unternehmen hat mit dem Konsumgüterhersteller Unilever eine langfristige globale Partnerschaftsvereinbarung abgeschlossen. BC wird demnach in Zukunft rund 70% des weltweiten Bedarfs von Unilever an Kakao- und Schokolade liefern. Die Kommentare zum neuen Abkommen sind durchwegs positiv.

Kuoni verteuern sich um 3,6% und bauen damit die frühen Gewinne noch aus. CEO Peter Rothwell hat in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» verlauten lassen, dass er für Asien zweistellige Zuwachsraten für den Tourismus erwarte. Auch Schweiter klettern um 3,5%. Der Textilmaschinen-, Halbleiter- und Verbundwerkstoffhersteller will gemäss einem Artikel in der Wochenendpresse die Aktionäre mit einer schönen Auszahlung überraschen. (awp/mc/ps)

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