CH-Verlauf: Leicht fester

CH-Verlauf: Leicht fester

Zürich – Die Schweizer Börse hat bis zum Donnerstagmittag weiter zugelegt und notiert leicht freundlich unter Tageshoch. Die guten Vorgaben aus Übersee sorgten hierzulande für keine grossen Kursaufschläge. Hingegen ziehe das überraschend aufgehellte Konsumklima in Deutschland den hiesigen Aktienmarkt ins Plus, so ein Händler. Weitere Impulse könnten vom finnischen Handyhersteller Nokia mit den Zahlen zum Geschäftsjahr oder von den US-Firmen 3M und AT&T mit den Quartalszahlen kommen. Auch sind am Nachmittag von einer Reihe von US-Konjunkturdaten, darunter Zahlen zum Häusermarkt oder zu den Frühindikatoren, Einflüsse auf den heimischen Aktienmarkt möglich.

Am Berichtstag gehen gehen Logitech nach vorbörslich publizierten Zahlen zum dritten Quartal auf Tauchfahrt. Die Aktie des Computerzubehör-Herstellers wird vom Handel für die schlechten Zahlen massiv abgestraft. Das Unternehmen hatte Schätzungen verfehlt und senkte den Ausblick in Bezug auf Umsatz- und Betriebsgewinn. Der heimische Markt befindet sich derzeit in einer Konsolidierungsphase, heisst es. Die Grundtendenz sei freundlich bei geringen Handelsvolumina. Attraktiv bleiben vor allem die Finanzwerte, wenn diese auch zwischen durch immer mal von Gewinnmitnahmen belastet würden, heisst es dazu im Handel.

Der SMI gewinnt bis um 12.00 Uhr +0,19% auf 6’084,62 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um +0,53% auf 926,8 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um +0,19% auf 5’498,92 Zähler.

Logitech (-11,9%) geben weiterhin ab, haben sich vom zeitweiligen Abschlag von 14,5% etwas erholt. Analysten zeigen sich von der Absatzentwicklung des Computerzubehör-Herstellers im Weihnachtsquartal enttäuscht. Vor allem das US-Geschäft mit Webcams und Fernbedienungen sei schwach ausgefallen. Erste Experten nehmen ihre Umsatz- und Gewinnschätzungen auf Basis der vorliegenden Zahlen und der nach unten angepassten Gesamtjahresprognosen in negative Revision, heisst es. Einige Händler meinen allerdings auch, es sei nicht sonderlich überraschend, dass die Firmenverantwortlichen ein weiteres Mal die Prognosen senken müssten.

Mit Schindler (-1,4%) und Lonza (-1,5%) gesellen sich auch zwei Zykliker zu den Verlierern. Letztere werden noch von den schlechten Zahlen vom Vortag abgestraft, so ein Marktexperte.

Belastet wird der Handel aber vor allem wieder von Novartis (-1,1%, Vortag -2,5%). Für den Pharmakonzern senkten Vontobel und Barclays ihre Kursziele leicht nach den enttäuschenden Geschäftszahlen vom Vortag. Roche (+0,1%) profitieren nur leicht vom Erfolg in der Phase-III-Studie für Avastin. Das Medikament habe in der Darmkrebs-Studie den primären Endpunkt erreicht, heisst es. Am Vortag hatten Roche nach den Illumina-Übernahmeplänen 2,8% verloren. Das dritte Index-Schwergewicht Nestlé notiert praktisch unverändert.

Zu den Gewinnern zählen aber vor allem die Finanztitel. Credit Suisse (+1,2%), Swiss Re (+1,4%), Swiss Life (+1,4%), Julius Bär (+0,9%) und UBS (+0,9%) notieren im forderen SMI/SLI-Feld. Ein wenig zurück liegen ZFS (+0,6%). Der Versicherungskonzern erwartet bezüglich den Überschwemmungen in Thailand sowie infolge höherer Kosten für die Erdbeben in Neuseeland mit Schadenzahlungen in Höhe von 200 bis 250 Mio CHF. Analysten halten die Zusatzbelastungen für verkraftbar.

Am stärksten zeigen sich Transocean (+2,7%) und Holcim (+1,8%).

Der breite Markt wird mit grossem Abstand vom Elektroautobauer Mindset (+57,3%) angeführt. Die Titel setzten schon am Vortag zu einem Kurssprung an, nachdem das Unternehmen über Fortschritte bei der Akku-Technologie für Elektroautos informiert hatte.

Gesucht sind auch die Aktien der Flughafenbetreiberin Flughafen Zürich (+2,4%). Die Analysten von Morgan Stanley haben ihre Einschätzung für die Papiere von «Overweight» von «Equal-weight» angehoben.

Nach Zahlen fester zeigen sich auch die Titel von Oridion (+0,5%), Compagnie Financière Tradition (+2,0%) und BFW Liegenschaften (+0,4%).

Zu den Verlierern gehören mittlerweile Gategroup (-0,4%). Am Vormittag hatte die Erneuerung des Catering-Vertrags mit Air-Berlin noch zu Kursaufschlägen geführt. Tiefer notieren auch Petroplus (-4,8%). Der angeschlagene Raffineriebetreiber hat in der Schweiz den Antrag auf Nachlassstundung nun eingereicht. (awp/mc/ps)

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