CH-Verlauf: Leicht schwächer – Wenig Impulse

CH-Verlauf: Leicht schwächer – Wenig Impulse

Zürich – Die Schweizer Börse notiert am Mittwoch kurz vor Mittag leicht schwächer. Der Aktienmarkt habe nicht an die Erholung des Vortages anknüpfen können, heisst es im Handel. Für einen weiteren Anstieg hätten nach gemischten Vorgaben die Katalysatoren gefehlt, so ein Marktteilnehmer. Auch werfe der grosse Verfall an den Terminbörsen am Freitag schon seinen Schatten voraus. Die Eurokrise dürfte die Anleger weiter beschäftigen. Am Dienstagabend war ein Treffen der Euro-Finanzminister ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche sollen kommende Woche fortgesetzt werden.

Im weiteren Tagesverlauf richtet sich der Blick in die USA. Dort stehen am Nachmittag unter anderem die Verbraucherpreise, der Empire State Index und die Industrieproduktion auf der Agenda.

Bis um 11.25 Uhr sinkt der Schweizer Leitindex SMI 0,24% auf 6’240,45 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,34% auf 968,73 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,28% auf 5’732,09 Punkte.

Die Banken zählen dabei zu den grössten Verlierern. Julius Bär geben um 1,5% nach, UBS um 1,1% und CS um 0,6%. Europaweit werden die Bankentitel teils noch stärker in Mitleidenschaft gezogen.

Hierzulande hat die Bundesratsvorlage zum Umgang mit den Risiken von systemrelevanten Instituten eine erste Hürde genommen: Der Ständerat ist dem Bundesrat gefolgt und will von den Grossbanken höhere Eigenmittelquoten verlangen. Die Detailberatung wird allerdings fortgesetzt. Zuletzt hatte die Frage für Aufsehen gesorgt, ob die Banken de facto deutlich mehr Eigenkapital halten müssen als im Gesetz geplant.

Bei den Assekuranzen sinken ZFS um 1,1%. Der Erstversicherer überträgt in Grossbritannien nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten an den Rückversicherer Swiss Re (-0,5%) und setzt damit Kapital frei. Die Analysten der ZKB schreiben, die Transaktion sei für beide Gesellschaften strategiekonform.

Synthes (-0,1%) stehen wegen eines Presseberichts über mögliche Insider-Geschäfte im Blick der Anleger. Bevor die Übernahmepläne des US-Konzerns Johnson & Johnson im April bekannt geworden seien, habe es eine auffällige Bewegung der Aktie gegeben, schreibt das Wall Street Journal in der Online-Ausgabe. Management-Transaktionen wurden der Börse zuletzt nicht gemeldet und Synthes gab keinen Kommentar ab.

Roche (-0,2%) haben von der Deutschen Bank ein höheres Kursziel erhalten, das «Hold» wird bestätigt. Der Konzern biete eine solide Gewinnplattform, doch sei es noch zu früh, um ein substanzielles Aufwärtspotenzial von der mit höheren Risiken behafteten Pipeline zu sehen, so die Experten. Novartis (+0,5%) halten sich besser, während Nestlé 0,3% verlieren.

Transocean rücken um 0,6% vor. Am Vortag hatten die Titel hierzulande unterdurchschnittlich zugelegt, waren dann aber an der US-Börse mit +2,9% sehr gefragt gewesen. Bei ABB (+0,2%) haben die Cheuvreux-Analysten die Gewinnschätzungen für 2011 und 2012 angehoben.

Im breiten Markt geraten Charles Vögele (-12,1%) nach einer Umsatzwarnung unter die Räder. Die Währungssituation habe den Umsatz in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2011 stark beeinträchtigt, erklärte der Modekonzern. Analysten werten die Nachricht als «belastend».

Dagegen springen Carlo Gavazzi um 13,9% nach überraschend veröffentlichten Zahlen zum Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende März). Die Elektronikgruppe hat Umsatz und Gewinn deutlich steigern können.

Flughafen Zürich gewinnen 1,4% nach jüngsten Daten zum Passagieraufkommen. Stahlproduzent und -verarbeiter Schmolz+Bickenbach (+1,0%) erwartet derweil dank gut gefüllter Auftragsbücher ein gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigertes Halbjahresergebnis 2011.

Rieter (-2,3%) werden nach einer Analysten-Studie verkauft. Die Credit Suisse hat die Abdeckung mit dem Kursziel von 210 CHF und dem Anlagerating «Underperform» wieder aufgenommen. Schaffner verlieren 0,8%. Der Komponentenhersteller hält seinen Investorentag ab. (awp/mc/ps)

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