CH-Verlauf: SMI dreht klar in die Gewinnzone

CH-Verlauf: SMI dreht klar in die Gewinnzone

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag nach schwachem Start mittlerweile klar in die Gewinnzone vorgerückt, dies im Einklang mit anderen europäischen Börsenplätzen. Stark sind hierzulande vor allem die defensiven Schwergewichte wie Nestlé, Novartis oder auch ABB. Die Sorgen im Anschluss an den Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il hätten sich rasch wieder verflüchtigt, hiess es in Marktkreisen. In Nordkorea dürfte kaum eine Machtlücke entstehen, da bereits der Sohn Kim Jong Un als Nachfolger gehandelt und als vom Volk und vom Militär erwünscht präsentiert wurde.

Die Stimmung sei derzeit in etwa neutral, da sich optimistische und negativere Stimmen zum weiteren Fortgang der Schuldenkrise in Europa in etwa die Waage halten würden. Positiv sei zu werten, dass der SMI die Gewinne aus den beiden Wochen von Ende November bis Mitte Dezember in der vergangenen Woche mit einem vergleichsweise bescheidenen Minus von 1% praktisch gehalten habe. Während dieser Phase der Konsolidierung und Beruhigung sind auch die Volatilitäten klar zurückgekommen, was für eine Normalisierung der Lage spreche.

Bis um 12.00 Uhr legt der SMI 0,64% auf 5’770,09 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,55% auf 5’189,97 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt wegen der beschränkten Gewichtung der schwersten Titel lediglich 0,29% auf 850,72 Punkte.

Lag der VSMI, der Volatilitätsindex für den SMI, anfangs Oktober noch klar über 30 und im September gar bei über 40 Punkten, hat dieser Wert seit Ende November bei rund 25 Punkten in den vergangenen Wochen auf mittlerweile unter 17 Punkte abgeschwächt. Ob angesichts dieser Ausgangslage noch ein kurzes Jahresendrally möglich ist, bleibt indes fraglich. Die ZKB bezeichnet in diesem Umfeld die Aktienmärkte als kraftlos. Sie seien wegen der günstigen Bewertung und dank der nötigenfalls entschlossen handelnden Zentralbanken nach unten gut abgestützt. Für eine Bewegung nach oben fehle indes das Vertrauen in die Politiker Europas und die Zuversicht hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Konjunktur.

Angeführt von den Schwergewichten Novartis (+1,3%), Nestlé (+1,1%) und ABB (+0,6%), welche allesamt nach negativem Beginn klar in die Gewinnzone vorgerückt sind, steht damit auch der SMI klar in der Gewinnzone. Für Nestlé hat die Credit Suisse die Abdeckung des Titels wieder aufgenommen, die Einstufung lautet auf «Neutral» bei einem Kursziel von 58 CHF. Auch Roche (+0,4%) haben das negative gegen das positive Vorzeichen ausgetauscht.

Noch besser halten sich unter den Bluechips aber Nobel Biocare (+3,5%). Marktbeobachter führen die hohe Nachfrage auf neuerliche Übernahmespekulationen zurück, die von der Wochenendpresse geschürt wurden.

Transocean (+0,8%) erhalten von einem wohlwollenden Kommentar verbunden mit einer Kurszielerhöhung durch Barclays etwas Support.

Ins Plus vorgestossen sind teilweise auch die Banken, von denen UBS (+0,3%) und Julius Bär (+0,2%) etwas besser stehen als CS (-0,1%). Laut «SonntagsZeitung» soll sich im Steuerstreit mit den USA, in dem die CS neben zehn weiteren Instituten involviert ist, eine Globallösung abzeichnen, die die Banken insgesamt 3 Mrd USD kosten soll. Händler würden es begrüssen, wenn der Steuerstreit rasch beigelegt würde. Ob die Banken bei einem solchen Deal tatsächlich den genannten Betrag zahlen müssten, sei indes ein bisher noch nicht bestätigtes Gerücht.

Unter den Verlierern stehen Kühne+Nagel (-2,2%) am meisten unter Druck, gefolgt von Adecco (-0,9%) und Schindler (-0,8%).

Sonova (-0,2%) haben die zu Beginn deutlicheren Abgaben klar eingeschränkt. Hauptaktionär Andi Rihs hat in den vergangenen Tagen in mehreren Transaktionen insgesamt 255’000 Aktien des Hörsystem-Herstellers im Gesamtwert von rund 24 Mio CHF verkauft.

Im breiten Markt verlieren Phoenix Mecano 1,7%, nachdem das Unternehmen eine Restrukturierung bei zwei Tochtergesellschaften verbunden mit Sonderkosten von rund 4 Mio EUR angekündigt hat. Unter Marktkommentatoren bewertet man die Reorganisation als sinnvoll. Die erneute Bekanntgabe von Einmalkosten sei zwar insgesamt leicht negativ, so die Einschätzung beispielweise der ZKB. Positiv zu sehen sei aber, dass das Betriebsergebnis von den Sonderkosten abgesehen noch immer das Vorjahresniveau erreichen sollte.

Acino (+3,7%) legen dagegen merklich zu. Das Unternehmen hat weitere Teile des Schweizer Generika-Spezialisten Mepha zugekauft und damit die Produktion, die Forschung und die Marktpräsenz in Wachstumsregionen gestärkt. Analysten bewerten die Übernahme als eher positiv, allerdings fehlten zur Beurteilung der Transaktion Details. (awp/mc/ps)

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