CH-Schluss: SMI büsst 0,6% auf 9457 Punkte ein
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit leichteren Notierungen in die neue Woche gestartet. Damit konnte der hiesige Börsenplatz die positiven Vorgaben der Wall Street von letzten Freitag nicht aufnehmen. Im Gegenteil: Er baute seine Abgaben im Tagesverlauf kontinuierlich aus, zumal nach dem jüngsten Rekordlauf auch die US-Börsen am Montag mit Abgaben starteten.
Händler sprachen von einem «lahmen Montagshandel» im Vorfeld des zweitätigen Treffens des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed. Auf die Stimmung der Anleger hätten auch die deutlichen Abschläge am Anleihemarkt gedrückt, die im Gegenzug die Renditen steigen liessen. Steigende Anleiherenditen schmälern die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu den festverzinslichen Wertpapieren.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,61% tiefer bei 9’457,27 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,54% auf 1’551,41 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,58% auf 10’859,89 Stellen nach. Von den 30 wichtigsten Titeln gingen 25 im Minus aus dem Handel, vier im Plus und einer unverändert.
Deutlich nach unten ging es mit den Papieren des Backwarenkonzerns Aryzta (-1,6%), die unter den Nachwehen der jüngsten Gewinnwarnung litten. Der Analyst von Goldman Sachs empfiehlt die Papiere neuerdings zum Verkauf. Beim Warenprüfkonzern SGS ging es um 1,2% nach unten. Die Gewinnmitnahmen der Vorwoche im Nachgang zur Zahlenpräsentation hätten sich fortgesetzt, hiess es bei Händlern.
Vor der Ergebnispublikation wurden derweil Lonza (-0,1%) und Julius Bär (+0,7%) zumindest über weite Strecken gesucht. Die beiden Blue Chips werden am Mittwoch ihre Jahreszahlen 2017 präsentieren; Roche (-0,4%) folgen am Donnerstag. Die Gesellschaft erhielt am Berichtstag von der FDA den «Breakthrough»-Status für das orale Medikament Balovaptan gegen Autismus Spektrumstörung.
Ebenfalls im Laufe dieser Woche werden die Zahlen des Uhrenherstellers Swatch erwartet, dessen Papiere sich um 0,6% verteuerten. Analysten gehen dabei davon aus, dass sich Swatch-CEO Nick Hayek gewohnt optimistisch zum weiteren Jahresverlauf des Geschäft äussern dürfte.
Novartis (-0,9%) gaben vergleichsweise deutlich nach. Nachdem die Titel in der Vorwoche rund um die Zahlenpräsentation um über 5% angezogen hatten, kam es nun zu Gewinnmitnahmen, kommentierten Händler die Einbussen. Das dritte Schwergewicht Nestlé schloss 0,8% tiefer.
Mit Geberit (-0,9%) und Dufry (-1,3%) gehörten zwei weitere Titel zu den grössten Verlierern, die sich 2018 bislang relativ gut geschlagen hatten. Mit Schindler (-1,3%), Sika (-1,1%), Clariant (-0,7%) und ABB (-0,9%) landeten weitere Zykliker auf der Verliererseite; aber auch defensive Papiere wie Swisscom (-1,0%) oder die Grossbanken Credit Suisse (-1,1%) und UBS (-0,8%) waren nicht vor Abgaben gefeit.
Leicht zulegen konnten hingegen Givaudan (+0,2%), die am Freitag nach der Zahlenvorlage noch abgestraft wurden. Aktuelle Analystenkommentare wie jener von Goldman Sachs gaben etwas Rückenwind.
Der Fokus lag aber auf dem breiten Markt – und zwar auf den Aktien des Halbleiterherstellers AMS (+16,9%). Dieser hatte Angaben zum Umsatz gemacht hat und gleichzeitig die mittelfristigen Wachstumsziele noch einmal markant erhöht.
Bei den Aktien von Idorsia (+2,4%) war laut Händlern von auffälligen Käufen aus dem angelsächsischen Raum zu hören. Rund um Oerlikon (-1,8%) machten Spekulationen die Runde, wonach der Industriekonzern das Kerngeschäft mit einem milliardenschweren Zukauf des Oberflächentechnologiegeschäfts von Praxair verstärken könnte.
Weiterhin im Zentrum von Übernahmespekulationen standen trotz dem Freitags-Dementi die Aktien von Temenos (+0,7%). Händler berichteten mehr von spekulativen Käufen in verschiedenen Warrants.
Leicht im Plus endeten Schmolz+Bickenbach (+1,1%) nach der definitiven Zusage für die Asco-Übernahme in Frankreich. Auf der anderen Seite kamen Zahlen von Santhera (-0,7%) bei den Investoren eher schlecht an. Hier wirkte der negative Zulassungsentscheid von letzter Woche nach, hiess es dazu. (awp/mc/pg)