CH-Schluss: SMI rückt 0,8% auf 8979 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt 0,8% auf 8979 Punkte vor

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist gut in die neue Woche gestartet: Der Leitindex SMI rückte nach einem bereits von guten Vorgaben geprägten Auftakt während des Handels Schritt für Schritt weiter in Richtung der 9’000-Punktemarke vor. Am Ende fehlten bis dahin lediglich knapp 20 Punkte. Getragen wurde die Aufwärtsbewegung von den Schwergewichten Nestlé und Novartis, die mit vielversprechenden Nachrichten aufwarteten. Ausserdem gab die Stärke des US-Dollar vor allem den exportgetriebenen Branchen Rückenwind.

Die Dollarstärke beziehungsweise der schwächere Franken sei bislang zu wenig in die Kurse von Schweizer Aktien eingeflossen, glaubte ein Händler. Nun werde dieser Entwicklung möglicherweise verstärkt Rechnung getragen. Demgegenüber seien die zuletzt stärker gewichteten geopolitischen Sorgen bei den Anlegern wohl ein wenig in den Hintergrund gerückt, so der Händler im Gespräch mit AWP weiter. Über das Wochenende hatte sich der Konflikt um einen möglichen Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran zugespitzt und so dem Ölpreis Auftrieb gegeben.

Bis Börsenschluss kletterte der Swiss Market Index (SMI) um 0,84 Prozent auf 8’978,65 Punkte in die Höhe. Zu Handelsbeginn hatte der SMI verglichen mit Ende letzter Woche wenig verändert noch bei 8’895 Stellen notiert. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog am Berichtstag um 0,82 Prozent auf 1’484,43 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,17 Prozent auf 10’682,08 Punkte an. Dabei stand im SLI mit UBS nur eine Aktie im Minus und der Rest im Plus.

Nach wie vor gut im Rennen liegt der US-Dollar, der sich zum Franken oberhalb der Parität etabliert hat. Das gebe Zyklikern viel Auftrieb, hiess es im Handel. Deutlich auf dem Vormarsch waren bei den Blue Chips etwa Chemiewerte wie Lonza (+3,7%), Clariant (+3,3%) oder Givaudan (+1,6%).

Die Papiere von Lonza knüpften damit an das Kursplus von mehr als 5 Prozent vom Freitag an, als vor allem Aussagen zum Kapselhersteller Capsugel und dem weiteren Geschäftsverlauf gestützt hatten. Für Givaudan brachte die geplante Übernahme des israelischen Duft- und Aromakonzerns Frutaroma durch das US-Unternehmen IFF Fantasie in die Branche.

Steil nach oben ging es am Montag zudem auch für Titel wie Aryzta (+2,3%), Sonova (+2,5%) oder Sika (+2,3%). Die Partizipationsscheine von Schindler rückten um 1,8 Prozent vor. Die Valoren des Aufzugs- und Rolltreppenherstellers wurden bei Julius Bär zur «Aktie der Woche» erkoren.

Einen kräftigen Kursanstieg von 1,6 Prozent verzeichneten die Nestlé-Papiere. Der Nahrungsmittelkonzern hatte am Montagmorgen mit der Ankündigung zum Kauf der Vermarktungsrechte an Produkten der amerikanischen Kaffehaus-Kette Starbucks Spekulationen von vergangener Woche bestätigt. Die Westschweizer bezahlen dafür 7 Milliarden US-Dollar. In Analystenkreisen findet insbesondere der Ausbau des nordamerikanischen Kaffee-Geschäfts Anklang.

Das zweite Schwergewicht Novartis (+1,1 Prozent) stützte den Markt ebenso. Händler begrüssten Berichte, wonach Aurobindo Pharma offenbar in das Rennen um das Generika-Geschäft mit Dermatologieprodukten der Basler eingestiegen ist. Und die Roche-Genussscheine rückten am Ende um gute 0,9 Prozent vor.

Einzige Verlierer waren im SMI/SLI UBS, die um 3,7 Prozent oder 61 Rappen zurückfielen. Allerdings wurden die Titel mit 65 Rappen Ex-Dividende gehandelt.

Im breiten Markt standen einmal mehr Aktien jener Schweizer Firmen unter Druck, an denen der russische Investor Viktor Vekselberg signifikant beteiligt ist. Grund könnten Medienberichte sein, laut denen grössere Aktienpakete an den Industrieunternehmen Sulzer (-1,0%), Oerlikon (-1,8%) und Schmolz+Bickenbach (unv.) auf den Markt kommen könnten, damit Vekselberg ausstehende Kredite bei der CS und UBS abwickeln kann.

Auf der Gewinnerseite fanden sich hingegen Titel wie Leonteq (+6,6%) nach einer Hochstufung durch die UBS, oder Leclanché (+13%) nach der starken Entwicklung vom Freitag weit vorne in der Tabelle. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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