CH-Schluss: SMI rückt 0,5% auf 8’886 Punkte vor

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag mit klar höheren Kursen beendet. Nachdem die Indices sich bereits am Morgen freundlich gezeigt hatten, legten sie am Nachmittag mit der festeren US-Eröffnung gar noch etwas zu. Kurz vor Handelsschluss streifte der SMI gar noch kurz die Marke von 8900 Punkten. Darüber hatte der wichtigste Schweizer Aktienindex zuletzt am 12. März geschlossen. Die gute Stimmung am Berichtstag an den Aktienmärkten wurde im Handel insbesondere mit der Entspannung im Korea-Konflikt begründet. Nordkorea hat bekanntlich einen Atomwaffen-Verzicht in Aussicht gestellt, sollten die USA einer Nichtangriffsvereinbarung zustimmen.

Aber auch die zumeist guten Unternehmensergebnisse der letzten Tage und Wochen würden den Handel immer wieder stützen, heisst es. Allzu euphorisch sind Marktteilnehmer aber trotzdem nicht und warnen zum Teil auch vor dem gewöhnlich weniger guten Börsenmonat Mai, der kurz bevorsteht. Der Handelskonflikt und das Thema Strafzölle dürften uns noch über längere Zeit begleiten und auch die Geopolitik oder die wieder aufkommenden Inflationsängste könnten sich durchaus zu einem Spielverderber entwickeln, meint man auch bei der ZKB in einem Kommentar. Die Schwankungsanfälligkeit (Volatilität) der Aktienmärkte werde deshalb hoch bleiben.

Der Swiss Market Index (SMI) notierte zum Handelsschluss 0,49 Prozent höher bei 8’886,26 Punkten, dies bei einem Tageshoch von 8’900,60 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,36 Prozent auf 1’468,07 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,37 Prozent auf 10’524,92 Stellen. Bei den 30 wichtigsten Titeln schlossen 18 im Plus und 12 im Minus.

Allzu grosse Ausschläge gab es bei den Blue Chips nicht. Einzig die Titel von Aryzta mussten entgegen dem allgemeinen Kursverlauf ziemlich Federn lassen und verloren zum Schluss 6,1 Prozent. Als Grund hierfür nannten Händler Nachforschungen der UBS-Analysten in den Absatzmärkten des hochverschuldeten Backwarenherstellers.

In Kombination mit den jüngst ungünstigen Verschiebungen im Wechselkursgefüge reduzierte der zuständige Analyst dann seine Gewinnschätzungen um bis zu 7 Prozent. Ausserdem hält er die Konsenserwartungen seiner Berufskollegen für das laufende und das kommende Jahr für zu hoch und sieht für den Ende Mai anstehenden Quartalsbericht ein gewisses Enttäuschungspotenzial. In den ersten vier Monaten verlor das Papier rund 45 Prozent.

An der Tabellenspitze zeigten sich derweil einige vor allem konjunktursensitive Titel, wie etwa Swatch (+1,4%), ABB (+0,9%), Kühne+Nagel (+0,9%) oder Schindler (+0,8%). Fundamentale News dazu gab es allerdings keine. Profitiert hat der Gesamtmarkt auch von deutlichen Avancen der GS des Basler Pharmakonzerns Roche (+1,2%), welche für einen guten Teil des SMI-Plus verantwortlich waren. Nicht ganz mithalten konnten hier die beiden anderen SMI-Schwergewichte Nestlé und Novartis (je +0,4%).

Klar gesucht waren auch Swisscom (+0,8%). Der grösste Schweizer Telekomkonzern wird am kommenden Mittwoch sein Ergebnis für das erste Quartal präsentieren. Neben Swisscom werden diese Woche auch noch Geberit (-0,2%), Logitech (-0,5%), Swiss Re (-0,2%) und Lonza (+0,1%) mehr oder weniger genaue Zahlen zum vergangenen Quartal präsentieren.

Zurich (+0,03%) und Bâloise (-0,6%) haben 2017 ihre Solvenzpositionen verbessert, wie sie am Morgen mitteilten. Der sogenannte Solvenzquotient, der am Prüfinstrument Swiss Solvency Test (SST) der Aufsichtsbehörde Finma gemessen wird, erhöhte sich per Anfang 2018 gegenüber dem Vorjahr bei Zürich auf 216 von 204 Prozent und bei Baloise auf 262 von 214 Prozent.

Im breiten Markt gab es etwas grössere Bewegungen. Deutlich unter Druck standen SNB (-5,9%), nachdem die Nationalbank am vergangenen Freitag Spekulationen über eine höhere Dividende erneut eine Abfuhr erteilt hatte. Asmallworld (-5,8%), die letzte Woche wegen gewissen Kaufempfehlungen und einer Untersuchung der deutschen Behörden sehr volatil waren, gehörten am Montag ebenfalls zu den grössten Verlierern. Weiter von der Krise in der Papierindustrie konnten derweil CPH (+7,5%) profitieren. (awp/mc/ps)

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