CH-Verlauf: SMI leicht im Minus

CH-Verlauf: SMI leicht im Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwoch zur Mittagszeit leicht schwächer, insgesamt aber wenig verändert. Händler führen dies vor allem auf mangelnde Impulse nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag zurück. Die Vorgaben aus Übersee seien insgesamt nicht allzu schlecht gewesen, hiess es. Der Handel erwarte nun mit Spannung die heute noch anstehende Anleihenauktion in Deutschland. Auch Spanien und Italien begeben am Donnerstag Anleihen.

Je nach Verlauf werde dies entsprechenden Einfluss auf die Märkte haben, so ein Händler. Der ebenfalls mit Spannung erwartete EZB-Zinsentscheid von Donnerstag rege die Phantasien zusätzlich an. Experten rechnen diesbezüglich mit einer weiteren Zinssenkung der EZB im ersten Quartal, allerdings nicht bei der morgigen Sitzung. Hierzulande ist die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite weiter relativ dünn. Mangels Neuigkeiten bei den SMI-Werten stehen Analystenstudien und einige Nebenwerte im Fokus.

Der SMI sinkt bis um 12.00 Uhr um 0,30% auf 6’032,66 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert mit +0,03% nahezu unverändert bei 893,93 Punkten, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 5’434,24 Zähler verliert.

Die defensiven Nestlé (-1,3%) notieren am hinteren Ende des SMI-Tableaus und sind somit hauptsächlich verantwortlich für die Kursabgaben im SMI. Die Analysten von Merrill Lynch haben ihr Rating für den Schweizer Nahrungsmittelkonzern auf «Neutral» von bisher «Buy» zurückgenommen, behalten das Kursziel allerdings unverändert bei 56 CHF. Die Titel hätten seit dem ersten Halbjahr 2011 rund 20% zugelegt und würden nun nahe dem historischen Höchst notieren, so die Analysten.

Die Finanzwerte dagegen stehen mehrheitlich im Plus. Bei den Banken notieren UBS (+0,7%) und Credit Suisse (+0,3%) deutlich vor Julius Bär (-0,5%). Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods (KBW) haben in einer Branchenstudie ihre Gewinnprognosen für die Schweizer Grossbanken etwas gesenkt, bleiben aber bei ihrem Rating «Outperform». Die Assekuranzwerte Swiss Re (+0,1%) und Zurich Financial Services (+0,1%) liegen knapp im Plus.

Bei den Pharma-Schwergewichten geben Novartis (-0,7%) leicht ab, während Roche (+0,3%) auch weiterhin auf den Einkaufszetteln der Händler steht. Der Roche-CFO hat am Vortag an einer Investorenkonferenz von JP Morgan für das vierte Quartal 2011 eine «solide Performance» mit weiteren Umsatzimpulsen in Aussicht gestellt.

An der Spitze des SMI-Tableaus stehen Transocean (+2,2%) und Actelion (+1,1%). Die Actelion-Papiere profitieren von einer technischen Gegenbewegung, nachdem sie im Dienstaghandel nach einer Gewinnwarnung unter heftigem Abgabedruck gestanden hatten.

Die Luxusgüter-Valoren von Swatch (-0,8%) und Richemont (-1,4%) notieren am hinteren Ende der Tabelle. Beide Titel reagieren mit Gewinnmitnahmen auf die Avancen vom Dienstag, als der Uhrenhersteller Swatch mit den überraschend veröffentlichten Umsatzzahlen die Markterwartungen übertroffen hatte.

Swisscom (unv.) büssen bis zum Mittag die Gewinne vom Vormittag wieder ein, nachdem der Milliardenabschreiber auf die italienische Tochter Fastweb nun auch die Politik beschäftigt. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates (KVF) verlangt einen Bericht der Swisscom-Verwaltung über die Konsequenzen für künftige Auslandengagements der Swisscom.

Die Zykliker ABB (+0,8%) und Holcim (+0,9%) können die Vormittagsgewinne hingegen leicht ausbauen.

Im breiten Markt geben Aryzta (-6,3%) kräftig ab. Den Taucher des Nahrungsmittel-Konzerns erklären Marktbeobachter mit der Verwässerung der Aktien durch eine am Vorabend überraschend bekanntgegebene Kapitalerhöhung. Schwächer handeln auch Barry Callebaut (-0,4%). Von der Übernahme des spanischen Nussproduzenten La Morella Nuts kann die Aktie damit nicht profitieren.

Bossard (+7,5%) haben die die anfänglichen Gewinne dank besser als erwartet ausgefallener Umsatzzahlen bis zum Mittag weiter ausgebaut. Interroll gehören ebenfalls zu den grössten Gewinnern mit einem Plus von 5,5% nach positiven Aussagen des Konzernchefs. Bellevue profitieren davon, dass die Aufsichtsbehörde Finma das Verbot der Kundenanwerbung für die Vermögensverwaltung und Anlageberatung der Bellevue Bank aufgehoben hat. (awp/mc/pg)

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