CH-Verlauf: Tiefer – Nestlé-Dividende belastet; Synthes höher

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Montagmittag tiefer. Dabei belastet vor allem der Dividendenabgang bei Nestlé den SMI. Aber auch das allgemeine Sentiment ist nach einer insgesamt freundlichen Eröffnung ins Negative gekippt, im Einklang mit den europäischen Börsen. Das Hauptaugenmerk richten die Investoren auf Synthes, welche Fusionsgespräche mit Johnson & Johnson bestätigt haben. Ebenfalls von Interesse sind Kühne+Nagel, die heute Zahlen für das erste Quartal 2011 präsentiert haben. Diese sind etwas unter den Erwartungen ausgefallen.

Am Wochenende hatten Politiker am IWF-Jahrestag darauf hingewiesen, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise noch lange nicht überwunden ist. So haben sich die Ängste über eine mögliche Umschuldung Griechenlands wieder verstärkt, was derzeit vo allem die Finanztitel belastet. Am Nachmittag könnte der NAHB Immobilienmarkt-Index aus den USA dann noch für Impulse sorgen.

Der Blue-Chips-Index SMI steht mittags 1,59% tiefer bei 6’298,42 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,91% auf 1’005,73 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65% auf 5’796,04 Punkte.

Synthes (+6,0%) legen wie bereits am Freitag markant zu, haben dabei aber einen Teil noch stärkerer Gewinne wieder eingebüsst. Zuvor hatte das Unternehmen bestätigt, mit Johnson & Johnson Fusionsgespräche zu führen. Noch sei aber noch nichts entschieden, hiess es in einer Mitteilung vom Montag. In Analystenkreisen wird eine Übernahme von Synthes durch Johnson & Johnson als sinnvoll angesehen.

Auch Kühne+Nagel (+2,1%) ziehen etwas an, nachdem das Unternehmen die Zahlen für das erste Quartal präsentiert hat. Diese sind etwas unter den Erwartungen ausgefallen. Von Analysten wird vor allem die Umsatzentwicklung positiv gewertet, während die Margenentwicklung als leicht enttäuschend gewertet wird.

Der SMI wird am Berichtstag vor allem von den schwergewichtigen Nestlé (-3,9% oder -2,15 CHF) belastet, die heute ex-Dividende von 1,85 CHF gehandelt werden. Der Nahrungsmittelmulti übernimmt 60% am chinesischen Nahrungsmittelunternehmen Yinlu Foods, welche 2010 etwa 750 Mio CHF Umsatz generierte. Zudem haben sowohl Goldman Sachs als auch UBS ihre Kursziele für die Aktie leicht gesenkt.

Aber auch die stark gewichteten Novartis (-1,5%) geben ab. Hier werden wohl am Dienstag nicht so starke Quartalszahlen erwartet, lautet das Fazit eines Händlers. Roche stehen 0,5% tiefer. JPMorgan hat das Kursziel auf 167 CHF von bisher 200 CHF gesenkt, hauptsächlich aufgrund der momentanen Frankenstärke. Die Einstufung «Overweight» bleibt aber bestehen.

Deutlich schwächer zeigen sich Finanzwerte. Hier dürften die Sorgen um die Eurozone, speziell die Ängste vor einer möglichen Umschuldung Griechenlands belasten, so ein Händler. Sowohl Versicherungswerte wie Swiss Re (-1,9%) oder ZFS (-1,2%) geben ab, als auch Bankenwerte wie Credit Suisse (-1,6%), UBS (-1,2%) und Julius Bär (-1,0%).

Actelion verlieren (-1,6%). Das Unternehmen erhält im Streit mit Elliot Schützenhilfe vom Anlagefond BB Biotech. Der Fonds, welcher immerhin 4,9% an Actelion hält, stellt sich hinter die Führungsspitze des Konzerns. Indes hat sich der Actelion-VRP gegen das Vorgehen Elliots ausgesprochen. Es würden hohe Kosten für Actelion entstehen, erklärte der VRP gegenüber der «SonntagsZeitung».

Bei Lonza (-1,4% auf 71,80 CHF) senkt die Commerzbank die Einstufung auf «Hold» von bisher «Add». Das Kursziel wird ebenfalls auf 74 (80) CHF zurückgenommen. Dies in Reaktion auf die Erstquartalszahlen des Unternehmens, welche das Unternehmen am vergangenen Mittwoch publiziert hatte.

Clariant (Aktie -1,5%) hat am Freitagabend bekannt gegeben, dass die Kapitalerhöhung zu 52,24% von bestehenden Aktionären gezeichnet worden sei. Gemäss der Bank Vontobel ist diese Quote erstaunlich tief.

Im breiten Markt verlieren Kaba 3,2%. Der Schliesstechnikkonzern bestätigte eine Sammelklage in den USA wegen bestimmter Drucktastenschlösser. Die Firma hält aber weiter an ihrer bisherigen Geschäftsprognose fest.

Cicor (+4,9%) legen dagegen zu. Dies nach einem Grossauftrag von «mehreren Millionen CHF pro Jahr». Deutlich höher stehen auch BVZ (+6,2% oder +26 CHF). Die Papiere werden dabei ex-Dividende von 9 CHF gehandelt. (awp/mc/ps)

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