CH-Verlauf: Unternehmenszahlen rücken in Vordergrund
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag freundlich, er hat bis am Mittag aber einen Teil der zwischenzeitlichen Gewinne wieder abgegeben. Der SMI wird zudem vom Dividendenabgang der Roche-Titel belastet. Nach den zwei Verlusttagen an der Börse rückten nun die Befürchtungen im Zusammenhang mit den Unruhen in der arabischen Welt in den Hinter- und dafür die Unternehmensergebnisse wieder in den Vordergrund, kommentierte ein Händler.
Einen Höhenflug erleben die Adecco-Titel, nachdem das Unternehmen vorbörslich die Jahresergebnisse 2010 vorgelegt hatte. Daneben hat eine Reihe von Unternehmen aus dem breiten Markt Abschlusszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Am Nachmittag dürfte sich die Aufmerksamkeit auf die EZB richten, von der Hinweise auf anstehende Zinserhöhungen erwartet werden. Zudem stehen weitere US-Konjunkturdaten an, darunter auch weitere Arbeitsmarktdaten.
Der Swiss Market Index (SMI) liegt um 12.06 Uhr 0,01% tiefer auf dem Stand von 6’591,74 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt dagegen 0,2% auf 1’055,04 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) notiert um 0,6% höher auf 5’958,59 Zählern.
Die Adecco-Valoren haben sich mit einem Plus von 6,0% sehr deutlich an die Spitze der SMI-Kursliste gesetzt. Der Stellenvermittler konnte die Markterwartungen für das Geschäftsjahr 2010 sowohl beim Umsatz als auch beim Reingewinn übertreffen. Analysten sprachen von robusten Zahlenwerk, welches die Erwartungen in weiten Teilen übertroffen habe.
Swiss Life (+3,0% auf 151,70 CHF) können wieder Terrain gutmachen, nachdem sie am Vortag nach Jahreszahlen unter den SMI/SLI-Titeln noch die stärksten Verluste hatten hinnehmen müssen. Die Société Générale hat das Kursziel auf 160 CHF angehoben, bleibt aber bei der Empfehlung «Hold». Goldman Sachs hat allerdings ihr Swiss Life-Kursziel nach Jahreszahlen auf 145 (150) CHF gesenkt.
Auch die volatilen Transocean (+1,3%) liegen weiterhin deutlich im Plus. Im Handel wurde über Umschichtungen aus Weatherford zu Transocean berichtet. Die noch im SPI notierten Weatherford (+3,4%) können sich nach dem Absturz vom Vortag etwas erholen. Aktienverkäufe aus dem Topmanagement vor der gestrigen Bekanntgabe von Buchungsfehlern werden von Händlern negativ kommentiert.
Holcim (+0,6%) gehören zu den weiteren Gewinnern des Börsentages, nachdem die Titel des Zementherstellers am Vortag nach Jahreszahlen rückläufig geschlossen hatten. Starke Gewinne verzeichnen zudem Geberit (+1,4%) wie auch Kühne+Nagel (+1,1%). Das Versprechen einer Sonderdividende durch den Speditionskonzern stütze das Sentiment, hiess es.
Weiterhin tendieren die Finanzwerte uneinheitlich. So gehören UBS (+1,1%) zu den Gewinnern, obwohl für die Nationalbank – entgegen den Erwartungen einiger Marktteilnehmer – das Thema eines StabFund-Rückkaufs durch die UBS derzeit kein Thema ist, wie SNB-Vizepräsident Thomas Jordan am Morgen erklärte. Credit Suisse (+0,1%) notieren dagegen nur leicht im Plus.
Swiss Re (-0,7%) notieren weiter im Minus. Bereits am Mittwoch hatten die Titel deutliche Abgaben erlitten, nachdem der Rückversicherer eine Schadensberechnung zum Erdbeben in Neuseeland vorgenommen hatte.
Die ex-Dividende gehandelten Roche notieren 2,2% oder 3,00 CHF tiefer. Damit haben die Werte bereits einen Teil des Dividendenabgangs von 6,60 CHF aufholen können. Die Aktien der Branchenkollegin Novartis stehen 0,5% im Plus. Die schwergewichtigen Nestlé-Titel notieren unverändert.
Im breiten Markt legen Inficon (+8,7%) kräftig zu, nachdem das Unternehmen mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 die Erwartungen deutlich übertreffen konnte. Intershop gewinnen nach der Zahlenvorlage 1,2%. Acino (+5,7%) notieren nach einem schwachen Start ebenfalls deutlich höher, während Goldbach nach Zahlen 1,4% verlieren.
(awp/mc/ss)