CH-Verlauf: Verluste ausgebaut

CH-Verlauf: Verluste ausgebaut

Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat am Donnerstag die anfänglichen Verluste bis zur Mittagszeit ausgebaut. Die Märkte hätten aufgrund wachsender Konjunktursorgen wegen schwacher Makrodaten aus China bereits leichter eröffnet, im Laufe des Morgens hätten dann die deutlich unter den Erwartungen ausgefallenen Einkaufsmanagerindices aus der Eurozone sowie aus Deutschland das Sentiment weiter eingetrübt, hiess es im Markt.

Am hiesigen Markt präsentierte mit Bâloise der letzte Blue Chip seine Zahlen 2011: Diese sind enttäuschend ausgefallen, so dass die Papiere am Berichtstag starke Einbussen verzeichnen. Des Weiteren wurden die Aussenhandelsstatistik für den Februar und damit auch die Zahlen der Uhrenexporte veröffentlicht. Im weiteren Handelsverlauf könnten noch diverse Konjunkturdaten aus USA für Impulse sorgen.

Mittags steht der Leitindex SMI um 0,73% tiefer bei 6’244,29 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,98% auf 956,26 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,84% auf 5’718,81 Zähler.

Bâloise (Aktie -6,4%) hat im Geschäftsjahr 2011 – wie bereits früher in einer Gewinnwarnung angekündigt – massiv weniger verdient. So erreichte der Konzerngewinn noch knapp einen Siebtel des Vorjahreswertes. Trotzdem soll eine unveränderte Dividende von 4,50 CHF je Aktie gezahlt werden. Analysten zeigen sich in ersten Reaktionen mehrheitlich enttäuscht vom Ergebnis. Vontobel hat gar das Rating auf «Hold» von bisher «Buy» reduziert. Die heutigen Verluste werden im Markt allerdings vor allem mit Gewinnmitnahmen nach einer starken Performance bisher in diesem Jahr begründet.

An der Spitze des Tableaus stehen derweil noch immer Adecco (+0,1% auf 47,68 CHF), welche von einer Hochstufung profitieren. Die Gewinne vom Handelsbeginn sind aber mittlerweile beinahe ganz zusammengeschmolzen. Die Analysten der Deutschen Bank haben das Rating für den Stellenvermittler auf «Buy» von bisher «Hold» erhöht und auch das Kursziel auf 57 (45) CHF nachgezogen.

Syngenta (+0,1%) vermeldete die Zulassung eines genetisch modifizierten Maissaatguts in Argentinien sowie die erfolgreiche Platzierung zweier Anleihen im Gesamtwert von 750 Mio USD. Die Aktien notieren neben Adecco als einzige im positiven Bereich.

Die grössten Abschläge nach Bâloise verzeichnen nach den enttäuschenden Makrodaten am Vormittag folgerichtig die zyklischen Titel. Hier führen Clariant (-3,0%) das Verliererfeld an, gefolgt von Holcim (-2,6%) und Transocean (-2,7%). Aber auch Nobel Biocare (-1,9%), ABB (-1,6%) oder Kühne+Nagel (-1,5%) müssen Federn lassen. Die Luxusgüteraktien Swatch (-0,3%) und Richemont (-1,3%) können im konjunkturpessimistischen Umfeld nicht von den weiter starken Uhrenexporten im Februar profitieren.

Auch Finanztitel werden verkauft. So verlieren CS 1,7%, Swiss Life 1,2%, Julius Bär und Swiss Re je 1,0%. Die Verluste bei UBS (-0,5%) und ZFS (-0,3%) halten sich noch in Grenzen.

Die defensiven Schwergewichte tendieren ebenfalls deutlich schwächer und belasten damit den Leitindex zusätzlich. So geben Novartis 0,6%, Roche 0,8% und Nestlé 0,2% nach.

Im breiten Markt stehen nach wie vor die Papiere von Addex (+19,2%) an der Spitze. Das Pharmaunternehmen hat am Vorabend positive Ergebnisse einer klinischen Studie für den Produktkandidaten Dipraglurant bekannt gegeben.

Dem gegenüber stellen ProgressNow (-24,8%) die grössten Verlierer. Dem gesamten Verwaltungsrat der Beteiligungsgesellschaft wurde an der Generalversammlung am Vortag die Entlastung verweigert. Zudem wurde René Häusler nicht als Verwaltungsrat wiedergewählt. Somit ist der Verwaltungsrat nicht mehr statutenkonform zusammengesetzt.

Huber + Suhner (-7,8%) werden nach der Präsentation verhaltener Ergebnisse für 2011 und vor allem infolge eines enttäuschenden Ausblicks verkauft. Das Unternehmen hat einen deutlich Gewinnrückgang verzeichnet und daraufhin die Dividende gesenkt.

Auch Meyer Burger (-4,4%) geben nach, nachdem das Unternehmen für 2011 einen mehr als halbierten Gewinn publizierte. Als Reaktion auf den schlechten Geschäftsverlauf plant Meyer Burger einen Stellenabbau. Auch bei diesem Unternehmen wird der Ausblick als verhalten eingestuft und belastet. Evolva notieren nach der Vorlage des Abschlusses 2011 unverändert.  (awp/mc/ps)

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