CH-Verlauf: Verluste etwas abgebaut

CH-Verlauf: Verluste etwas abgebaut

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag von den Verlusten aus dem frühen Geschäft etwas erholt und bis am Mittag rund die Hälfte des Rückstandes auf den Freitagschluss wieder wettgemacht. Die Stimmung unter den Investoren bleibe aber zu Beginn einer Woche mit zahlreichen Unternehmens- und Konjunkturdaten fragil, hiess es in Marktkreisen. In den USA werden diese Woche weit über 100 Abschlüsse börsenkotierter Unternehmen erwartet sowie auch die BIP-Daten zum zweiten Quartal und der jüngste Konjunkturbericht, das «Beige Book», der Fed. Aber auch in Europa und hierzulande läuft die Berichtssaison auf Hochtouren.

Nachdem die Auswirkungen der ersten Erleichterung über das vergangene Woche in Europa präsentierte Hilfspaket für Griechenland etwas verpufft und die Kommentare dazu etwas kritischer geworden sind, rücken nun auf politischer Ebene wieder die USA in den Vordergrund. Der andauernde Streit zwischen den Demokraten und den Republikanern um die Ausweitung der Schuldenobergrenze macht die Marktteilnehmer zusehends nervös. Die «Deadline» für eine Einigung am 2. August rückt näher.

Bis um 12.00 Uhr gibt der SMI 0,22% auf 6’018,83 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,48% auf 930,95 Punkte ein und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,27% auf 5’519,94 Punkte.

Im Vorfeld der Quartalsabschlüsse von dieser Woche gehören CS (-2,7%), Logitech (-2,6%) und UBS (-1,8%) zu den grössten Verlierern, aber auch Julius Bär (-1,8%). Die Aktien der Banken notieren unter anderem wegen des US-Schuldenstreit im Minus, wie es in Marktkreisen hiess. Bei einer Nichteinigung droht der grössten Volkswirtschaft der Welt der Verlust des «AAA»-Ratings, was eine Kettenreaktion an Folgen auslösen könnte.

Fokussiert man die anstehenden Quartalszahlen von CS und UBS, wird von Seiten der Analysten mit dem Abbau von Arbeitsplätzen gerechnet. Am Sonntag berichtete das Finanzportal «finews.ch», dass die CS den Abbau von 1’600 Stellen ankündigen und die Gewinnerwartungen der Analysten klar verfehlen werde.

Noch mehr büssen einzig Swiss Life (-4,3%) ein, die Aktien werden allerdings Ex-Nennwertrückzahlung von 4,50 CHF gehandelt, was einen Grossteil des absoluten Verlustes von 5,60 CHF ausmacht.

Überdurchschnittlich sind auch die Abgaben in ZFS und Syngenta (je -1,6%). ZFS werden in Marktkreisen einmal mehr als möglicher Käufer der britischen Versicherung Aviva ins Spiel gebracht, Syngenta werden von der Streichung von der paneuropäischen «Conviction Buy List» durch Goldman Sachs gebremst. Die Titel knüpfen damit an die Verluste nach der Präsentation der Halbjahreszahlen vom Freitag an.

Für Nobel Biocare (-0,8%) hat die CS das Kursziel auf 15 CHF zurückgenommen, bei einem Rating von unverändert «Underperform».

Weitere Kurszielsenkungen betreffen etwa Julius Bär durch die Deutsche Bank und Standard & Poor’s, oder ABB (+0,1%) durch Jefferies. ABB, vergangenen Donnerstag von den Halbjahreszahlen bereits nach unten gezogen, haben am Montag bei 19,80 CHF ein neues Jahrestief markiert, sich mittlerweile aber wieder etwas erholt.

Roche (+2,2%) setzen dagegen den vergangene Woche im Vorfeld des Halbjahresergebnisses begonnenen Aufwärtskurs fort. Die Titel würden von Anschlusskäufen profitieren, hiess es im Handel. Zudem stütze vor allem die Hochstufung durch Bank of America/Merrill Lynch auf «Buy».

Zu den wenigen Gewinnern gehören auch Lonza (+1,2%) und Clariant (+0,5%), welche beide am Mittwoch das Halbjahresergebnis vorlegen werden.

Im breiten Markt verzeichnen Mindset (-10,9%) und Valartis (-5,3%) sowie auf der anderen Seite Perfect (+5,9%) und SHL Telemedicine (+5,8%) die auffälligsten Bewegungen.

Meyer Burger fallen nach einer markanten Kurszielsenkung durch die Bank Vontobel im Anschluss an die Gewinnwarnung von Roth & Rau um 2,3% zurück. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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