CH-Verlauf: Weiter fest, aber klar unter Tageshoch

CH-Verlauf: Weiter fest, aber klar unter Tageshoch

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steht am Montagmittag weiterhin sehr solid im Plus, allerdings gut 50 Punkte unter dem bisherigen Tageshoch von 5’385 Punkten. Die Erholung der beiden vorangegangenen Börsentage setzt sich damit fort, die Volatilität bleibt aber ebenfalls hoch. Getragen wird die Stimmung einerseits von der Hoffnung auf eine Lösung im Streit um die Ausgabe von Eurobonds, dies im Vorfeld eines Treffens von Merkel und Sarkozy. Andererseits seien die massiven Verluste der vergangenen Wochen übertrieben gewesen und der neue, schwächere globale Ausblick für das Wirtschaftswachstum sei nun mehr als eingepreist, hiess es in Marktkreisen.

Gleichwohl sorgten die Unwägbarkeiten um Italien und Frankreich weiterhin für eine gewisse Verunsicherung unter den Investoren. Jede neue negative Entwicklung könne die Märkte wieder ins Taumeln bringen, hiess es im Handel.

Um 12.05 Uhr steht der SMI 1,45% höher bei 5’328,85 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,87% auf 809,63 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) 1,59% auf 4’872,3 Punkte.

Der Franken hält derweil das übers Wochenende weiter abgeschwächte Niveau. Der breite politische Sukkurs für die bereits getroffenen Massnahmen der SNB und für allfällige weitere bremst den Franken weiterhin. Breit diskutiert wird mittlerweile die Einführung einer Untergrenze für den Franken zum Euro. Derzeit kostet ein Euro knapp 1,13 CHF, der Dollar notiert knapp unter 0,80 CHF. Ob dieses Niveau nachhaltig ist, bleibe vorerst offen.

Spitzenreiter im SMI/SLI sind derzeit Weatherford (+4,6%) und Transocean (+5,1%). Transocean hat zuvor die Absicht bekanntgegeben, die norwegische Aker Drilling für gut 1,4 Mrd USD zu übernehmen. Transocean hat sich bereits rund 60% der Aktien gesichert. Transocean geht davon aus, dass die Übernahme unmittelbar nach Abschluss zum Gewinn beitragen wird. In Marktkreisen wird die Transaktion begrüsst. Die Exponierung gegenüber dem Ultratiefwasserbereich in extremen Bedingungen sei strategisch betrachtet sicherlich sinnvoll, schreibt die Zürcher Kantonalbank.

Starke Avancen verbuchen zudem Sonova (+4,3%), Clariant (+3,6%) oder Geberit (+3,2%). Geberit wird Morgen Dienstag die Halbjahreszahlen vorlegen.

Von den Finanzwerten verbuchen ZFS (+4,0%) und Bâloise (+3,9%) die grössten Gewinne. Keefe, Bruyette & Woods (KBW) hat ZFS direkt auf «Outperform» von «Underperform» hinaufgestuft. Swiss Re (+2,5%), Swiss Life (+2,0%) und UBS (+0,9%) folgen mit einem gewissen Abstand. CS (-0,6%) und Julius Bär (-0,4%) sind dagegen aktuell die einzigen beiden Verlierer.

Unterdurchschnittlich sind etwa auch die Kursavancen von Holcim (+0,5%, Zahlen am Donnerstag), Nestlé (+0,3%) oder ABB (+1,2%). Für Nestlé und ABB hat Goldman Sachs das Kursziel reduziert, die Empfehlungen «Neutral», bzw. «Buy» unverändert belassen.

Die Bank Vontobel hat derweil Empfehlungen zu Aktien mit einer hohen Dividendenrendite ausgegeben. Unter den Schweizer Bluechips sind dies ZFS, Bâloise, Swisscom, Roche, Novartis, ABB, Nestlé, SGS, Geberit, Lonza, Sika, Kühne+Nagel und Syngenta. Während sich der Gewinn vieler Unternehmen über die Zyklen hinweg als besonders volatil erwiesen habe, seien die Dividendenzahlungen von defensiven Titeln oder Titeln, die als «Safe Haven» wahrgenommen werden, stabiler geblieben, argumentiert die Bank.

Im breiten Markt klettern Evolva um 9,9%, nachdem das Unternehmen am Morgen den Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde von bis zu 30 Mio CHF bekanntgegeben hat. Im frühen Geschäft lagen die Papiere allerdings schon über 25% im Plus.

Addex verlieren dagegen 1,7%, nachdem das Unternehmen die Ernennung Bharatt Chowriras zum neuen CEO bekanntgegeben hat.

Der PS von Loeb steht 0,3% höher, nachdem die Warenhausgruppe aus Bern die Semesterzahlen veröffentlicht hat. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar