CH-Verlauf: Weiter fest – Hoffnung auf Griechenlandhilfe stützt

Zürich – Die Schweizer Börse kann am Dienstag gegen Mittag die Avancen noch ausbauen und zeigt sich weiterhin fester. Vor allem die Hoffnung auf mögliche Zugeständnisse an Griechenland zu einer Umschuldung würden die Aktienmärkte stützen, hiess es im Handel. Dabei seien die Umsätze nach einem schwachen Vortag wieder auf dem Niveau der Vorwoche angelangt, sagte ein Händler. Bei der Finanzhilfe für Griechenland soll Presseberichten zufolge die Deutsche Bundesregierung von ihrer Position weiterer Unterstützung nur mit einer «weichen Umschuldung» abrücken.

Bisher sieht die offizielle Position der Deutschen Regierung neue Mittel für das hochverschuldete Euro-Land lediglich unter einer Beteiligung privater Investoren vor. Etwas würden auch die guten Vorgaben aus Asien und die deutlich höheren DJIA-Futures stützen, hiess es weiter.

Bis um 11.45 Uhr steigt der Schweizer Leitindex SMI um 1,41% auf 6’562,05 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 1,50% auf 1’024,20 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,26% auf 6’026,50 Punkte.

Am Nachmittag könnten die aktuellen Daten zum US-Verbrauchervertrauen und dem Chicago Einkaufsmanagerindex noch weitere Impulse geben, so Marktbeobachter. In der Schweiz weisen die jüngsten Makrodaten auf ein weiteres, wenn auch verlangsamtes Wachstum hin. So ist das BIP im ersten Quartal gegenüber dem Schlussquartal 2011 um saisonbereinigt 0,3% gestiegen, lag aber leicht unter den Schätzungen. Auch der UBS-Konsumindikator weist trotz eines leichten Rückganges auf ein weiteres, allerdings moderates Wachstum hin.

Unter den Blue Chips sorgen die defensiven Titel – Nestlé (+1,0%), Novartis (+0,9%) und Roche (+1,6%) – massgeblich für den Anstieg des SMI. Diese Valoren steuern zusammen ein gutes Drittel zum Plus des Leitindex bei. Roche würden dabei von nach den Abgaben vom Vortag von den EHEC-Schnelltests profitieren, so Marktbeobachter. Actelion (+2,3%) sind ebenfalls gesucht, tragen jedoch deutlich weniger zum Indexanstieg bei.

Die prozentual grössten Avancen im SMI/SLI verzeichnen zyklische Titel. Allen voran Logitech (+3,1%). In diesen Titeln machen Marktbeobachter Deckungskäufe aus, nachdem die Aktien des Computer-Zubehörherstellers jüngst weiter unter Druck waren. Logitech sind ab morgen Mittwoch nicht mehr im MSCI Global Standard Index enthalten.

An zweiter Stelle folgen SGS (+3,0%), die von positiven Rückmeldungen vom Investorentag vergangene Woche und teils von Kurszielerhöhungen profitieren.

Grössere Avancen sind unter den zyklischen Titeln in Syngenta (+2,6%), Adecco (+2,3%), Richemont (+2,1%), Transocean (+2,0%), Clariant (+1,6%), Holcim (+1,6%) und ABB (+1,6%) auszumachen.

Im Finanzsektor legen verstärkt zu: Swiss Re (+2,2%), UBS (+1,7%) nach deutlicheren Abgaben am Vortag, ZFS (+1,7%) und Swiss Life (+1,6%).

Mit einem Plus von 1,9% auf 74,35 CHF fallen auch Lonza auf. In diesen Werten hat Goldman Sachs das Kursziel leicht auf 93 CHF gesenkt, behält die Einstufung «Neutral» aber bei.

Am Tabellenende unter den SMI/SLI-Valoren liegen Nobel Biocare (-0,3%), Synthes (-0,1%) und Sonova (unv.).

Im breiten Markt hat Tecan (+3,6%) eine neue OEM-Vereinbarung bekanntgegeben. Mit Zahlen sind Intersport (kein Kurs), Dottikon ES (+0,9%) und Accu (kein Kurs) an die Öffentlichkeit getreten – letztere beiden schliessen die Jahresrechnung mit Verlusten. Cosmo (unv.) hat ein Zulassungsgesuch für das Medikament Budesonide in Europa eingereicht.

Bucher (+1,0%) beginnt heute mit dem neuen Aktienrückkaufprogramm, das längstens bis Ende 2012 läuft.

Die prozentual grössten Avancen erzielen bis zur Berichtszeit GNR (+15,4%), gefolgt von Meyer Burger (+5,2%), die nach Einschätzung von Marktbebochtern noch eine langen Atem bis zur erfolgreichen Übernahme von Roth & Rau brauchen.

Deutlich zurückgenommen werden hingegen LifeWatch (-3,4%) und Burkhalter (-3,2%). Die Aufnahme von Sulzer (-1,9%) in den MSCI ab Morgen Mittwoch ist gemäss Marktbeobachtern bereits eskomptiert. (awp/mc/ps)

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