Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich zur Mittagszeit leicht unter Tageshoch weiterhin fester. Der Markt profitiere angesichts der positiven Vorgaben aus den USA und aus Fernost von Anschlusskäufen, sagen Marktbeobachter. Zudem böten auch die US-Futures, die auf eine erneut freundliche Eröffnung hindeuten, eine Stütze. Gesucht sind (europaweit) vor allem Finanztitel, zudem werden zyklische Papiere teils verstärkt nachgefragt.
In den USA gibt es in der Frage der Schuldenobergrenze neue Hoffnung auf eine Lösung, wie Präsident Barack Obama am Vorabend sagte. Zudem stützen gute Quartalszahlen von IBM und Apple die Märkte. In Europa dürfte zudem am Donnerstag mit dem Euro-Sondergipfel mehr Bewegung in die Schuldenfrage kommen.
Bis um 12.00 Uhr gewinnt der SMI 0,76% auf 5`941,28 Punkte (bisheriges Tageshoch 5`948). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt derweil um 0,93% auf 914,67 Zähler zu und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,75% auf 5`443,83 Punkte.
Die Experten der ZKB sehen den SMI aus technischer Sicht weiter an Boden zurückgewinnen. Zwar sei der kurzfristige Trend seit einer Woche negativ, kurzfristige Momentumindikatoren zeigten aber Aufwärtsdruck. Widerstand sehen die Experten für den SMI dabei erst bei 6`020, 6`150 und 6`250 Punkten.
Im SMI-/SLI-Tableau erzielen Logitech (+3,6%) die prozentual grössten Gewinne. Sie werden laut Händlern vor allem von den guten News von Apple getragen. Der US-Computerhersteller hat im zweiten Quartal so viele Geräte wie noch nie verkauft und die Schätzungen der Analysten deutlich übertroffen. Ausserdem habe Logitech nach den grossen Verlusten der letzten Monate etwas Aufholpotential.
Aus dem Finanzsektor erholen sich CS (+3,0%) – auch im Zuge der allgemeinen Nachfrage nach Titeln aus der Branche – etwas von den massiven Einbussen von knapp 7% an den vergangenen zwei Handelstagen. Grund dafür waren vor allem die Ermittlungen der US-Justiz in Sachen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und die am Vortag veröffentlichten Zahlen von Goldman Sachs. UBS (+2,5%) und Julius Bär (+2,1%) sind ebenfalls deutlich gesucht.
Weiter sind aus der Finanzbranche auch die Versicherer Swiss Life (+1,3%) und ZFS (+0,8%) gefragt, vor Bâloise (+0,6%) und Swiss Re (+0,4%).
Neben Logitech können unter den zyklischen Titeln Weatherford (+2,8%) und Transocean (+1,5%) markanter zulegen, nachdem diese Titel bereits im US-Handel fester notiert hatten. ABB (+1,6%) sind vor Zahlen ebenfalls vermehrt gefragt. ABB-Branchennachbar Alstom hat im ersten Quartal zwar von einem Umsatzrückgang um 12% berichtet, konnte den Auftragseingang jedoch um 44% steigern.
Auch die Luxusgütertitel Swatch (+1,5%) und Richemont (+1,4%) avancieren vor den für den zur Publikation anstehenden Uhrenexportdaten.
Unter den defensiven Werten gehen es Novartis (+0,2%) nach den deutlichen Vortagesavancen im Zuge des Q2-Ergebnisses etwas langsamer an. Roche (+0,3%) und Actelion (+0,1%) sind vor Zahlen leicht gefragt; Nestlé (+0,4%) notieren ebenfalls etwas höher.
Am SMI-/SLI-Tabellenende notieren Lonza (-1,3%) sowie Syngenta (-0,5%) und Givaudan (-0,5%). In Lonza würden nach den Avancen im Gefolge der Arch-Übernahme einige Gewinne realisiert, so Marktbeobachter.
Aus dem breiten Markt haben Feintool die Q3-Zahlen und Gottex das «trading update» vorgelegt. Feintool (ungehandelt) konnte Umsatz- und Auftragseingang steigern und hat für das Gesamtjahr die Umsatz- und EBIT-Ziele bestätigt. Gottex (+0,4%) verzeichnete einen Anstieg der Ertrag generierenden Vermögen und stellt für das Halbjahr einen «kleinen Gewinn» und damit die Rückkehr in die schwarzen Zahlen in Aussicht.
Deutlicher nach oben geht es für Uster Technologie (+5,3% auf 37,60 CHF). Die Titel profitieren laut Marktteilnehmern von Anschlusskäufen und Kurszielerhöhungen der Bank Vontobel auf 50 CHF und der Credit Suisse auf 60 CHF. Am Vortag hatte das Unternehmen von einem Umsatz- und Gewinnsprung im ersten Halbjahr berichtet.
Ebenfalls grössere Gewinne erzielen ADB (+4,1%), die wie Logitech auch von einem besseren Hightech-Umfeld profitieren. (awp/mc/pg)