CH-Verlauf: Weiter freundlich – Zykliker gesucht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Mittwochmittag freundlich, getragen von festeren Zyklikern und Versicherern. Die Performance des hiesigen Börsenplatzes wird allerdings von den defensiven Schwergewichten begrenzt, da sich diese unterdurchschnittlich entwickeln. Nach positiven Vorgaben aus den USA gelte es nun abzuwarten, ob die Anschlusskäufe im Tagesverlauf anhalten, hiess es im Handel.

Der deutliche Rückgang des deutschen Ifo-Index brachte die Börsen jedenfalls nur kurzfristig aus dem Tritt.

Börsianer verwiesen ferner auf die Hoffnung, dass Fed-Chef Ben Bernanke am Freitag auf dem Notenbanktreffen in Jackson Hole eine weitere Geldspritze ankündigen wird. Ein solcher Schritt sei nach enttäuschenden Daten vom Immobilienmarkt noch wahrscheinlicher geworden, hiess es am Markt. Am Berichtstag rücken noch in den USA der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für Juli, der FHFA-Index Juni sowie der Ölbericht der Woche des Energieministeriums in den Fokus.

Bis um 12 Uhr gewinnt der SMI 0,37% auf 5’250,09 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index steigt um 0,81% auf 781,12 und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,54% auf 4’777,81 Zähler.

Ganz oben im Kurstableau der Bluechips stehen erneut Logitech, die 5,9% zulegen können. Anleger scheinen die Abgaben der letzten Monate nun für einen Einstieg zu nutzen, erklärten Beobachter. Dahinter folgen Holcim (+4,1%), die von einer Hochstufung durch die CS auf «Outperform» von bisher «Neutral» profitieren.

Auf den Einkaufszetteln figurieren auch andere Zykliker wie ABB (+2,3%), Weatherford (+2,0%), Clariant (+1,8%) oder Swatch (+2,1%). Letztere profitieren nach den Uhrenexport-Daten vom Vortag auch von Zahlen des chinesischen Uhren-Retailers Hengdeli, die stark ausgefallen seien. Adecco (+1,6%) wurden von Standard & Poor’s (S&P) aufgrund der schwachen Kursentwicklung der letzten Zeit auf «Buy» von bisher «Hold» hochgestuft.

Lonza (+2,4%) hat eine Zusammenarbeit mit JFC Technologies und Novoset bekannt gegeben, welche zum Ziel hat, das Angebot an Hochleistungswerkstoffen zu erhöhen. Nicht Schritt ganz halten können Richemont (+0,6%) oder SGS (+0,7%).

Die Versicherer ZFS (+0,8%), Swiss Life (+2,3%) und Swiss Re (+2,6%) werden ebenfalls gekauft. Bei Swiss Life und Swiss Re hat Kepler die Papiere auf «Hold» von bisher «Reduce» hochgestuft. Die Banken fallen hingegen etwas zurück: Insbesondere die Grossbankenaktien Credit Suisse (+0,4%) und UBS (-0,1%) fallen hinter den Gesamtmarkt zurück, während Julius Bär um 1,0% zulegen.

Unter dem Markt notieren die Schwergewichte Nestlé (+0,1%), Roche (unverändert) und Novartis (-0,5%), die unter ihrem defensiven Charakter leiden.

Im breiten Markt haben einige Unternehmen die Zahlen präsentiert, darunter Von Roll (+4,1%). Der Industriekonzern habe vor allem mit einem starken Auftragseingang imponiert, hiess es im Handel.

Die Papiere des Edelstahlherstellers Schmolz+Bickenbach steigen nach Zahlen gar um 8,6%. Das Unternehmen hat mit den Zahlen die Erwartungen am Markt deutlich übertreffen können. Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr sei positiv.

Bei den grössten Verlierern finden sich Mondobiotech, deren Titel sich um 7,0% verbilligen. Das Biotechnologieunternehmen musste für das erste Halbjahr 2011 einen Verlust von 53,6 Mio CHF ausweisen. Um die Geschäftstätigkeit zu gewährleisten, strebt Mondobiotech eine weitere Verbreiterung des Aktienkapitals an und will neue Papiere herausgeben. (awp/mc/pg)

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