Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steht am Montagmittag weiterhin klar im Plus, gestützt von der positiv verlaufenen Abstimmung zum jüngsten Sparpaket in Griechenland. Nach einer freundlichen Eröffnung büsste der SMI kurz nach 10 Uhr einen Teil der Gewinne wieder ein, erholte sich in der Folge aber wieder über das Eröffnungsniveau. Nach den leichten Verlusten der Vorwoche bleibt der Leitindex damit in der Nähe des bisherigen Jahreshochs bei gut 6’200 Punkten.
Die Zustimmung des griechischen Parlaments zu dem umstrittenen Sparmassnahmen und der damit geebnete Weg für weitere Finanzhilfen prägen zum Wochenauftakt das Börsensentiment positiv. Vor allzu grosser Euphorie wird aber in Marktkreisen gewarnt. Die Blicke würden sich jetzt bereits über das zweite Rettungspaket hinaus auf die Auswirkungen der Sparmassnahmen in ganz Europa auf das Wirtschaftswachstum richten.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 12.00 Uhr 0,62% höher bei 6’168,59 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt +0,72% auf 940,85 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,59% auf 5’595,02 Punkte.
An der Spitze stehen derzeit Swiss Life (+3,1%). Swiss Life erhalten von einem Artikel in der Wochenendpresse Rückenwind. Gemäss der «SonntagsZeitung» wird der Versicherer Ende Februar ein gutes Jahresergebnis präsentieren. Trotz der guten Zahlen werde Swiss Life zudem ein neues Sparprogramm ankündigen, um die Erträge noch mehr zu steigern. Die Swiss Life nahm wie üblich nicht Stellung dazu. Händler sehen die Nachrichten aus der «Sonntagszeitung» als leicht kurspositiv für die Aktien an. Allerdings dürften die Titel auch von dem im griechischen Parlament gebilligten Sparprogramm profitieren.
In diesem Zusammenhang sind auch die Avancen von UBS (+2,4%), Swiss Re (+1,7%) oder ZFS (+1,9%) zu sehen. Der CEO von ZFS, Martin Senn, hat sich zudem in der Wochenendpresse zum Steuerkonflikt mit den USA geäussert. Er wünscht sich eine abschliessende Globallösung, die das Thema endlich «ad acta» lege. «Sonst besteht die Gefahr, dass wir plötzlich alle unter Gegenmassnahmen der USA leiden.»
Gut halten sich auch Bâloise und CS (je +1,6%). CS-Chef Brady Dougan hatte es in einem Interview mit der Sonntagspresse grundsätzlich begrüsst, dass eine Deklarationspflicht für ausländische Bankkunden eingeführt wird, mit welcher die Versteuerung ihrer Gelder bestätigt wird.
Novartis (+0,7%) bewegen sich in etwa mit dem Markt. Beim Basler Pharmaunternehmen verzögert sich das Zulassungsverfahren für eine Indikationserweiterung des Meningokokken-Impfstoffs Menveo zur Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern ab einem Alter von zwei Monaten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat in einem «Complete Response Letter» zusätzliche Daten angefordert. In Marktkreisen wird dieser Nachricht allerdings nicht allzu viel Bedeutung zugemessen.
In der erweiterten Spitzengruppe finden sich ausserdem Lonza (+1,9%) und Actelion (+1,8%). Actelion wird Morgen Dienstag als erster von acht Bluechips diese Woche das Jahresergebnis vorlegen.
Auf der Verliererseite sind nun einige Aktien mehr zu finden als noch kurz nach der Eröffnung. Unverändert bilden Transocean (-1,0%) das Schlusslicht. Leichte Verluste von je maximal 0,3% verzeichnen auch Givaudan, Richemont, Kühne+Nagel und Syngenta.
Im breiten Markt stehen Also-Actebis unter Beobachtung, nachdem das Unternehmen seinen ersten Jahresabschluss seit der Fusion zwischen Also und Actebis vorgelegt hat. Bis anhin ist in dem wenig gehandelten Titel allerdings noch kein Trade zustande gekommen. Am Freitag legten Also-Actebis noch knapp um 0,4% zu.
Weatherford (+1,5%) profitieren leicht von einem Urteil des Bezirksgerichtes Louisiana. Dieses hatte alle zivilen finanziellen Forderungen gegen das Unternehmen im Zusammenhang mit dem Ölunglück im Golf von Mexiko im Jahr 2010 abgewiesen.
New Value zeigen noch immer ein Minus von 5,9%, wobei allerdings nur 1 Aktie gehandelt wurde. Das Unternehmen hat am Morgen über eine Überbrückungsfinanzierung in der Höhe von 1 Mio CHF berichtet, welche der Beteiligungsgesellschaft das Weiterführen des Geschäftes erlaubt. New Value hatte bereits Ende Januar mitgeteilt, dass aufgrund von unsicheren Rückzahlungen Wertberichtigungen von 8 Mio CHF vorgenommen werden müssen, was zu einem Liquiditätsengpass führe. Seither hat sich der Aktienkurs beinahe halbiert. (awp/mc/ps)