Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstagmittag nach dem langen Pfingst-Wochenende weiterhin leicht fester. Vor allem die gut aufgenommenen Inflationsdaten aus China sowie ein höher tendierenden Dow-Jones-Future würden dem Markt unverändert positive Impulse geben, heisst es im Handel. Die wieder steigende Risikoakzeptanz begünstige höhere Kurse. Auch die Strategen der Credit Suisse geben sich Aktien-Engagements gegenüber wieder zuversichtlicher. In der jüngsten «Global equity strategy» wird zu einem leichten Übergewichten der Aktien geraten.
Allerdings seien die Wachstumssorgen und die Schuldenkrise in der Eurozone weiterhin vorhanden, hiess es weiter. Am Montag hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s die Krediteinstufung der Hellenen auf «CCC» von zuvor «B» zurück genommen. Gesucht sind vor allem zyklische Titel; den Leitindex SMI steigen lassen allerdings vornehmlich die Avancen in Nestlé, Novartis und UBS. Am Nachmittag könnten noch US-Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen.
Bis um 12.00 Uhr steigt der Schweizer Leitindex SMI um 0,65% auf 6’237,64 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) avanciert um 0,47% auf 969,77 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,50% auf 5’735,30 Punkte.
Vor allem zyklische Aktien vermögen zu gefallen. So finden sich an der Spitze des SMI/SLI-Tableaus SGS (+2,1%), Kühne + Nagel (+1,6%), Syngenta (+1,1%), Holcim (+1,1%), Adecco (+1,0%) und Geberit (+0,9%). Der Logistikkonzern Kühne + Nagel hat im Zuge einer Nachfolgeregelung zwei neue Geschäftsleitungsmitglieder ernannt.
Hinterher hinken ABB (+0,2%), zurück genommen werden Clariant (-1,0%).
Im Finanzsektor fallen UBS (+1,5%) auf. Die Titel würden von der laufenden Diskussion um die Eigenkapitalvorschriften profitieren, so ein Händler. CS (+0,7%) sind auch gesucht, aber etwas weniger, ebenso wie Julius Bär (+0,8%).
Unter den Assekuranztiteln legen Swiss Life (+1,0%), die eine strategische Zusammenarbeit mit Swissquote (-1,0%) vereinbart haben. Auch ZFS (+0,8%) sind gesucht. Hingegen würden Swiss Re (unv.) etwas vom jüngsten Erdbeben in Neuseeland belastet, hiess es unter Marktbeobachtern. Der Rückversicherungsdienstleister Eqecat beziffert die versicherten Schäden des Bebens auf 3-5 Mrd USD. Nach den Berechnungen der Bank Vontobel ist für Swiss Re im zweiten Quartal mit zusätzlichen Kosten zwischen 200 und 250 Mio USD zu rechnen. Das Ereignis dürfte aber weiteren positiven Druck auf die Rückversicherungsprämien ausüben, schreibt die Bank in ihrem Kommentar.
Aber auch defensiv ausgerichtete Werte sind gefragt wie die Index-Schwergewichte Nestlé (+0,8%) und Novartis (+0,6%) und Roche (+0,5%), die den SMI stützen. Swisscom (+1,0%) legen ebenfalls zu. Hingegen verlieren Actelion (-0,5%).
Deutliche Abgaben erleiden hingegen Weatherford (-4,9%) und Transocean (-1,8%). Am Montag gaben die Titel an der New Yorker Börse aber bereits 4,0% bzw. um 1% nach.
Im breiten Markt fallen auf der Gewinnerseite ohne News GNR (+7,7%) und Energiedienst (+2,7%) auf. Meyer Burger (+2,3%) profitieren von Äusserungen des CEO in der Wochenendpresse. Sulzer (+2,2%) erholen sich etwas von den Einbussen nach der Ankündigung des CEO-Abgangs.
Hingegen werden Pelikan (-13,7%) nach einem Abgang im Verwaltungsrat zurück genommen. Myriad (-9,1%) sind ebenfalls grösserer Verlierer. Escor (-7,0%) sollen gemäss Presseberichten bei der Vergabe der Casino-Lizenz für Zürich leer ausgehen. Publigroupe (-2,2%) reagieren negativ auf den Verkauf eines Minderheitsanteils an der chinesischen City Media. (awp/mc/ps)