CH-Verlauf: Weiterhin leichter

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich Freitagmittag angesichts der Unsicherheit vor der Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke weiter mit einer leichteren Tendenz und gibt damit im Einklang mit den wichtigsten Börsenplätzen in Europa nach. Von der Rede des US-Notenbankpräsidenten erhoffen sich die Investoren mehr Klarheit über die weitere Geldpolitik in den USA. Für Interesse neben den Bernanke-Aussagen dürften am Nachmittag die US-BIP-Zahlen und die Veröffentlichung der Uni Michigan zum Verbrauchervertrauen sorgen.

Bis um 12.10 Uhr verliert der SMI 0,99% auf 5’245,97 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index sinkt um 1,16% auf 781,31 und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,13% auf 4’770,03 Punkte.

Am Devisenmarkt tendiert der Euro mit 1,1451 CHF weiterhin unter der Marke von 1,15. Der US-Dollar notiert zum Franken aktuell mit 0,7934 CHF und somit unter der Schwelle bei 0,80.

Die meisten Einzelwerte stehen unter Abgabedruck. Vor allem die Anleger bei Versicherungswerten zittern vor dem Wirbelsturm «Irene» und geben Verkaufsaufträge. Swiss Re (-3,1%) verlieren deutlich, weil der Hurrikan, der im Atlantik die Bahamas hinter sich gelassen hat, auf das US-Festland zusteuert. Swiss Life (-1,9%) und ZFS (-1,9%) geben ebenfalls nach.

Finanztitel gehören zu den Aktien mit den meisten Abschlägen. Bâloise (-1,9%) sinken, nachdem im Rahmen einer Studie zum europäischen Versicherungssektor das Aktienresearch der Deutschen Bank die Titel auf «Sell» von «Hold» zurückstuft.

Das Erdöl-Serviceunternehmen Weatherford gibt 2,4% nach, und Transocean (-1,2%) verbilligen sich ebenfalls. Der Tiefsee-Bohrkonzern lanciert für die Aktien der norwegischen Aker Drilling ein Übernahmeangebot und erhielt nun die Freigabe durch die norwegische Übernahmekommission. «Mit der Freigabe der Börse Oslo wurde gerechnet, und die Angebotsbedingungen haben sich seit der ersten Veröffentlichung nicht geändert», kommentieren die Experten der Bank Vontobel.

Etwas deutlicher als der Gesamtmarkt geben die Banktitel von CS (-1,9%) und UBS (-1,6%) nach, die am Vortag noch zugelegt hatten. Die Schweizer Bankwerte verlieren damit im Gegensatz zu den anderen europäischen Branchennachbarn. Dort sorgt teilweise eine Verlängerung des Short-Selling-Verbots für Entspannung.

Die konjunktursensitiven Titel von ABB (-0,2%) und Holcim (-1,8%) gehören zu den Verlierern. Belastend für den Index sind zudem die defensiven Novartis (-0,9% auf 44,58 CHF), Roche (-1,3%) und Nestlé (-0,5%). Bei Novartis senkt Exane BNP das Kursziel auf 55 (61) CHF.

Auf der Gewinnerseite bei den Blue Chips stehen bislang lediglich Syngenta (+0,1%).

Bei den Nebenwerten legten Vetropack (+0,6%), Adval Tech (ungehandelt), BEKB (+0,2%) und Bachem (-0,1%) Halbjahreszahlen vor. Bei Vetropack schreiben die Vontobel-Analysten, das Unternehmen sei gut positioniert und verfüge über ein hochqualitatives Management. Zudem sei Vetropack günstig bewertet und habe ein stabiles Businessmodell.

Bei Bachem habe die «starke Performance» positiv überrascht und wir werden unsere Prognosen nach oben korrigieren», so Vontobel.

Die Credit Suisse hebt die Einstufung für die Titel von Valora (+1,8%) nach besser als erwartet ausgefallenen Halbjahreszahlen auf Outperform von Neutral. (awp/mc/ps)

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