CH-Vorbörse: SMI nach Wende im Zollstreit mit Kursfeuerwerk erwartet

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag nach der Kehrtwende bei den US-Zöllen wie an anderen Börsen weltweit ein Kursfeuerwerk ab. Trump setzte am Vorabend die kurz davor in Kraft getretenen «reziproken» Zölle ausser für China wieder aus – zumindest für 90 Tage. Vorerst soll einzig ein universeller Zollsatz in Höhe von 10 Prozent gelten. In der Folge zogen der Dow Jones um knapp 8 Prozent, der S&P 500 um mehr als 9 Prozent und der Nasdaq Composite gar um über 12 an.

Beim Broker IG notiert der SMI derzeit 7,4 Prozent oder gut 800 Punkte höher bei rund 11’660 Punkten. Damit würde in etwa die Hälfte des massiven Absturzes um mehr als 13 Prozent allein über die vergangenen fünf Börsentage wieder wettgemacht. In ähnlichem Mass erholen sich auch der Nikkei In Japan oder der vorbörsliche Dax in Deutschland.

Auch am Devisenmarkt schlägt sich der Kurswechsel der USA nieder. So hat sich der Schweizer Franken bereits am Mittwochabend gegenüber dem US-Dollar und dem Euro wieder abgeschwächt, nachdem er zuvor im Bereich von Allzeit- oder Mehrjahreshochs notiert hatte.

«Die Situation ist nicht chaotisch, sondern verrückt», kommentierte ein Marktteilnehmer die sich ändernden Voraussetzungen im globalen Handelskonflikt.

Erst am Mittwoch war die die zweite Stufe von Trumps Zollpaket in Kraft getreten. Für knapp einen Tag galten für Länder, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben, nochmals höhere Abgaben. Für die Schweiz galt ein Zollsatz von 31 Prozent. Nicht betroffen von der Zollpause der USA ist China. Dort kündigte Trump am Vorabend gar eine Erhöhung der Zollsätze auf insgesamt 125 Prozent an.

Händler vermuteten bereits am Vortag, dass der Druck auf Trump von Seiten einiger US-Milliardäre, die durch den Kurseinbruch an den Märkten massive Verluste erlitten haben, gestiegen sei. Mit Blick auf den neuesten Kurswechsel hiess es in Marktkreisen aber auch, dass der Schaden durch den Vertrauensverlust in die Verlässlichkeit der Politik dennoch bereits angerichtet sei. (awp/mc/pg)

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