China: Ausfuhren legen kräftig zu – Arbeitstage verzerren das Bild
Containerhafen Hongkong.
Peking – Neue Zahlen vom chinesischen Aussenhandel deuten auf ein beschleunigtes Wachstum in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hin. Wie aus Regierungszahlen vom Freitag hervorgeht, stiegen die Ausfuhren im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25,0 Prozent. Das ist der stärkste Zuwachs seit April 2011. Noch deutlicher legten die Einfuhren zu, die als Indikator für die Binnennachfrage gelten. Sie stiegen im Jahresvergleich um 28,8 Prozent. Das ist der höchste Wert seit elf Monaten. Die Zahlen lagen deutlich über den Markterwartungen.
Beobachter wiesen jedoch darauf hin, dass die Zahlen um Arbeitstage bereinigt deutlich schwächer ausfallen. So beginnen die Ferien zum chinesischen Neujahresfest in diesem Jahr erst im Februar. Demgegenüber hatten sie im vergangenen Jahr teilweise im Januar gelegen. Aus diesem Grund weist der Januar 2013 insgesamt fünf Arbeitstage mehr als der Vorjahresmonat auf, was die aktuellen Zahlen überzeichnet.
Inflation rückläufig – Notenbank dennoch besorgt
Derweil hat sich in China der Preisauftrieb zu Jahresbeginn deutlich abgeschwächt. Die jährliche Inflationsrate sank im Januar von 2,5 Prozent im Vormonat auf 2,0 Prozent, wie aus Regierungszahlen vom Freitag hervorgeht. Die Entwicklung geht auf spürbar geringere Preise für Nahrungsmittel zurück. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise jedoch deutlich um 1,0 Prozent und damit so stark wie seit elf Monaten nicht mehr.
Die chinesische Notenbank zeigt sich trotz der geringeren Jahresrate besorgt. Bereits am Donnerstag hatte sie in ihrem vierteljährlichen Bericht zur Geldpolitik vor dem Risiko importierter Inflation gewarnt. Als Grund nannte sie die Geldschwemme zahlreicher grosser Notenbanken. Die People’s Bank of China befürchtet, dass infolgedessen insbesondere die Rohstoffpreise weiter steigen werden. Zudem könnte sich die globale Konjunkturerholung in höheren Güterpreisen niederschlagen. (awp/mc/ps)