Börse Asien: August endet mit deutlichen Verlusten

Börse Asien: August endet mit deutlichen Verlusten

Shanghai – Der August hat den asiatischen Aktien die kräftigsten Verluste seit mehreren Jahren eingebrockt. Am Montag, dem letzten Tag des Monats, schlossen die meisten Börsen Asiens erneut im Minus. In China erlitten die Festlandbörsen den dritten heftigen Monatsverlust in Folge.

Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific sank zuletzt um 1,11 Prozent auf 158,49 Punkte und steuert damit auf ein neunprozentiges Monatsminus zu. Der MSCI Asia/Pacific ex Japan weitete sein Minus ebenfalls aus und dürfte mit einem Abschlag von rund 10 Prozent sogar den kräftigsten Monatsverlust seit Mai 2012 verbuchen.

Unsicherheit bleibt hoch
Allgemein herrschte zu Wochenbeginn erneut Unsicherheit wegen der erwarteten baldigen Anhebung der Leitzinsen in den USA. Kommt die Leitzinsanhebung noch im September, dürfte sich dies auf die Finanzmärkte weltweit auswirken. In China geht zudem die Sorge um, dass die Regierung die Märkte nicht weiter stützt und bisherige Hilfen verpuffen könnten.

In Tokio sank der Nikkei-225-Index zu Wochenbeginn wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 19 000 Punkten. Der japanische Leitindex büsste 1,28 Prozent auf 18 890,48 Punkte ein und verlor auf Monatssicht damit 8,23 Prozent – so viel wie seit Januar 2014 nicht mehr.

Der Yen legte im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zu, was Exporte erschwert. Unter den Einzelwerten sanken die Papiere des Autobauers Toyota 2,10 Prozent, während die des Elektronikkonzerns Sony nur moderat um 0,24 Prozent nachgaben.

Massive Verluste seit Juni
In China schloss der CSI 300 mit den 300 grössten Unternehmen des chinesischen Festlands zuletzt zwar doch noch im Plus mit 0,73 Prozent auf 3366,54 Punkte, im Monat August beläuft sich das Minus aber dennoch nahezu auf 12 Prozent. Der wichtige Shanghai Composite Index und der technologielastige Shenzhen Composite Index verloren derweil auch am Montag merklich.

Insgesamt brach der überhitzte Aktienmarkt seit Juni um mehr als ein Drittel ein. Zunehmend hatten negative Konjunkturdaten aus China für Unsicherheit über die Wirtschaftslage der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft gesorgt und die Verluste ausgelöst. Hinzu kam nach dem zuvor steilen Anstieg der chinesischen Börsen die Sorge vor einer Blasenbildung.

«FT»: Regierung will keine Aktien mehr kaufen
Die Regierung versucht seither, die Kursverluste mit einem ganzen Paket an Massnahmen einzudämmen. Nach Informationen der «Financial Times» sollen nun zumindest keine Stützungskäufe mehr getätigt werden. In den vergangenen zwei Monaten, so schrieb die Zeitung, hätte ein «Team von staatsfinanzierten Investmentfonds und staatlichen Einrichtungen» für rund 200 Milliarden Dollar Aktien gekauft.

Unter den Einzelwerten büssten die Aktien von Citic Securities 5 Prozent ein. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden mehrere Personen, darunter vier Wertpapierhändler, festgenommen. Sie sollen für den Börsencrash der vergangenen Woche mitverantwortlich gemacht werden.

Hongkong im Plus
Der Hang-Seng-Index in Hongkong, wo ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, pendelte kurz vor seinem Handelsschluss zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten und beendete den Handel schliesslich mit 0,27 Prozent im Plus bei 21 670,58 Punkten.

Der australische Leitindex ASX 200 büsste 1,07 Prozent auf 5206,98 Punkte ein. Für den indischen Sensex-Index ging es zuletzt um 0,16 Prozent auf 26 435,37 Punkte hoch. (awp/mc/pg)

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