Chinas Exporte mit einem der schwächsten Zuwächse seit vielen Jahren.
Peking – China hat im Februar ein massives Handelsbilanzdefizit erwirtschaftet. Mit einem negativen Saldo von 31,48 Milliarden US-Dollar sei das Land zum ersten Mal seit einem Jahr in die roten Zahlen gerutscht, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das Wachstum der Importe habe die Exporte bei weitem überholt. Im Januar hatte die Handelsbilanz noch einen Überschuss von 27,28 Milliarden Dollar ausgewiesen.
Dieses grösste Handelsbilanzdefizit Chinas in einem Jahrzehnt war so von niemandem erwartet worden und kann wohl nur zum Teil mit saisonalen Faktoren erklärt werden. Die Fabriken der Volksrepublik waren im Januar dieses Jahres wegen der Feiern zum chinesischen Neujahr eine Woche lang geschlossen. Doch auch die Nachfrage nach Gütern «made in China» ging weltweit stark zurück. Die Exporte der Volksrepublik in die von der Schuldenkrise gebeutelte Eurozone etwa seien in den ersten zwei Monaten dieses Jahr um 1,1 Prozent im Vergleich zu 2011 gesunken, berichtete Xinhua.
Abkühlung der chinesischen Wirtschaft setzt sich fort
Die neuen Zahlen zeigen, dass sich die nun bereits ins fünfte Quartal gehende Abkühlung der chinesischen Wirtschaft schneller fortsetzt, als von den meisten Beobachtern und wohl auch von der chinesischen Regierung erwartet. Die Exporte stiegen im Februar zwar im Vorjahresvergleich um 18,4 Prozent auf 114,47 Milliarden US-Dollar, wiesen aber im Vergleich zum Vormonat einen der schwächsten Zuwächse seit vielen Jahren aus. Gleichzeitig wuchsen Chinas Importe im Februar um 39,6 Prozent auf 145,96 Milliarden US-Dollar, berichtete Xinhua unter Berufung auf chinesische Zollstatistiken. (awp/mc/pg)