Devisen: Dollar legt zu Franken und Euro nach starken Konjunkturzahlen zu
Zürich – Der US-Dollar hat am Donnerstag sowohl zum Schweizer Franken als auch zum Euro zugelegt. Grund dafür sind Konjunkturzahlen aus dem In- und Ausland.
Der Dollar notiert zum Franken zuletzt mit 0,8519 etwas höher als am Mittag mit 0,8507 oder am Morgen mit 0,8500. Und der Euro wird zum Dollar am späten Nachmittag etwas niedriger zu 1,1027 nach 1,1043 gegen Mittag gehandelt. Für das Euro/Franken-Paar ergibt sich ein Kurs von 0,9394. Das ist etwas weniger als am Mittag mit 0,9403.
Am Morgen setzte der unerwartet starke Rückgang der Teuerung in der Schweiz im September den Franken unter Druck. Denn der Rückgang der Inflation auf 0,8 von 1,1 Prozent im Vormonat und damit auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren heizte laut Händlern die Zinssenkungserwartungen weiter an. Damit sei eine weitere Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Stein gemeisselt, kommentierte die VP Bank.
Aber auch besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten gaben dem Dollar Auftrieb. Im September hatte sich die Stimmung der US-Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen unerwartet deutlich verbessert.
Derweil sorgt beim Euro bereits seit Tagen die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in der Eurozone für Druck. Unter anderem wurden Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Preisentwicklung als Signal für eine weitere Senkung der Leitzinsen im Oktober gedeutet. Zuletzt wurden auch Aussagen der EZB-Direktorin Isabel Schnabel als Hinweis auf eine mögliche weitere Senkung auf der Zinssitzung Mitte Oktober interpretiert. Diese hatte am Vorabend in einer Rede gesagt, dass die Notenbank auf die konjunkturelle Schwäche der Eurozone reagieren müsse. «Wir können die Wachstumsabschwächung nicht ignorieren», sagte sie.
Unter Druck gegenüber dem Dollar stand zudem das britische Pfund. Auslöser waren Aussagen des Gouverneurs der britischen Notenbank. Andrew Bailey hatte in einem Zeitungsinterview angedeutet, die Bank of England könnte bei der Senkung der Zinsen «etwas aggressiver» vorgehen. Zuletzt hatte die Notenbank auf der Zinssitzung Mitte September den Leitzins unverändert bei 5,0 Prozent belassen.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2650 Dollar gehandelt. Das sind etwa 8 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)