Devisen: Euro gibt zu Dollar und Franken nach

Dollar

(Photo by Frederick Warren on Unsplash)

Frankfurt – Der Kurs des Euro hat am Freitag nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung litt unter der schlechten Stimmung an den Finanzmärkten und fiel zur US-Währung auf 1,0787 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch bei 1,0852 Dollar notiert.

Gegenüber dem Franken gab der Euro ebenfalls nach und kostete am Nachmittag noch 1,0331 Franken nach 1,0344 am Morgen. Der Dollar wurde derweil zu 0,9577 Franken gehandelt nach 0,9536 am Morgen und baute somit seine Gewinne erneut leicht aus. Noch am Donnerstagmittag stand die US-Devise unter der Marke von 0,95.

Gestützt wurde der Dollar durch die Aussicht auf eine grössere Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank im Mai. Am Vorabend hatte Fed-Chef Jerome Powell auf einer Podiumsdiskussion des Internationalen Währungsfonds deutlich gemacht, dass eine Erhöhung des Leitzinses um 0,50 Prozentpunkte auf der Zinssitzung im Mai möglich sei. Es sei angesichts der Inflation und nach der Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte im März «angemessen, ein bisschen schneller vorzugehen». Ein höherer Leitzins macht eine Währung für Anleger attraktiver.

Allerdings belasten die gestiegenen Zinserwartungen die Aktienmärkte. Die Anleger fürchten zudem, dass die Konjunktur und der Arbeitsmarkt abgewürgt werden könnten, wenn die Zinsen zu schnell steigen. Denn höhere Zinsen verteuern Kredite für Unternehmen und Verbraucher. Zudem belastet die harte Corona-Politik in China die Weltwirtschaft und sorgt für Verunsicherung an den Märkten. Davon profitierte die Weltleitwährung Dollar.

Überraschend positiv ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone spielten am Markt kaum eine Rolle. Dank eines Aufschwungs im Dienstleistungssektor hat sich die Unternehmensstimmung im Euroraum im April überraschend verbessert. «Die robusten Einkaufsmanagerindizes stehen im krassen Widerspruch zu anderen Konjunkturfrühindikatoren, wie etwa dem Ifo-Geschäftsklimaindex für die deutsche Wirtschaft», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Das britische Pfund fiel gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit November 2020. Es litt dabei nicht nur unter der Dollarstärke, sondern auch unter enttäuschenden Konjunkturdaten. So hat sich die Stimmung in der britischen Wirtschaft im April überraschend deutlich eingetrübt. Grund dafür war der starke Rückgang im Dienstleistungssektor. Zudem erzielte der britische Einzelhandel im März erneut weniger Umsatz.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83925 (0,83523) britische Pfund und 138,83 (139,61) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1939 Dollar. Das waren 13 Dollar weniger als am Donnerstag. (awp/mc/pg)

Exit mobile version