Devisen: Euro steigt über 1,10 US-Dollar – EUR/CHF bei 0,9575

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Frankfurt – Der Euro hat am Freitag zugelegt und seine Vortagsverluste teilweise wettgemacht. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1032 US-Dollar. Am Vormittag hatte der Euro bei 1,0968 und damit deutlich niedriger notiert.

Auch zum Franken machte der Euro am Freitag wieder etwas Boden gut. Das EUR/CHF-Paar wurde am frühen Abend bei 0,9575 gehandelt nach 0,9533 am frühen Morgen. Für das USD/CHF-Paar ergibt das 0,8679 nach 0,8691 am Morgen.

Am Donnerstag war der Euro noch merklich unter Druck geraten. Zuvor hatte die EZB offen gelassen, ob sie die Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter anheben wird. Vor der EZB-Sitzung hatte der Kurs noch über 1,11 Dollar notiert. Am Freitag setzte dann eine Gegenbewegung ein. Am Nachmittag wurde der Dollar zudem durch Daten zur Konsumlaune in den USA belastet, die schlechter als erwartet ausgefallen waren.

Eher schwache Wachstumsdaten aus Deutschland drückten nicht auf den Eurokurs. Die deutsche Wirtschaft stagnierte im zweiten Quartal. Volkswirte hatten hingegen ein leichtes Wachstum erwartet. Allerdings ist der Rückgang im ersten Quartal nicht so deutlich ausgefallen, wie zunächst ermittelt.

«Mit Blick auf die Zukunft lassen die kürzlich veröffentlichten Stimmungsindikatoren nichts Gutes für die Wirtschaftsaktivität in den kommenden Monaten erwarten», sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Bank. «Tatsächlich sprechen die schwache Kaufkraft, die geschwächten Auftragsbücher in der Industrie sowie die Auswirkungen der aggressivsten geldpolitischen Straffung seit Jahrzehnten und die erwartete Abschwächung der US-Wirtschaft für eine schwache Wirtschaftsaktivität.»

Unterdessen ist die Inflation in Deutschland und Frankreich im Juli jeweils abgeflaut. In Spanien stieg sie etwas an. Die spanische Inflationsrate ist mit 2,1 Prozent aber noch vergleichsweise niedrig. Der Daten für den gesamten Währungsraum werden am kommenden Montag veröffentlicht.

Der Yen reagierte nicht nachhaltig auf die Entscheidungen der japanischen Notenbank. Die Bank of Japan teilte nach ihrer Zinssitzung am Morgen mit, an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festzuhalten. Sie will die Kontrolle der Kapitalmarktzinsen aber flexibler gestalten. Bisher durfte sich die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen um maximal 0,5 Punkte um den Nullpunkt bewegen. Diese bisher starre Grenze will die Bank of Japan künftig nur noch als Referenz verstanden wissen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85560 (0,85885) britische Pfund und 153,35 (155,95) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1958 Dollar gehandelt. Das war rund 12 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)

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