Zürich – Der Franken hat nach den jüngsten Inflationszahlen in der Schweiz sowohl zum Dollar wie auch Euro zugelegt. Die Inflation war erneut leicht zurückgekommen und kam auf den tiefsten Stand seit knapp vier Jahren zu liegen.
Der Euro büsste im Handel am späten Vormittag zum Franken stetig an Boden ein. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 0,9456 Franken, während sie am frühen Morgen noch 0,9511 Franken gekostet hatte. Der US-Dollar fiel auf 0,9071 Franken zurück, nach 0,9113 im frühen Handel.
Der Euro hat zum US-Dollar am Vormittag leicht an Terrain eingebüsst und wird derzeit zu 1,0424 nach 1,0437 am frühen Morgen gehandelt. Im Vergleich zum Vorabend (1,0390) steht er jedoch klar höher.
Die Inflation in der Schweiz lag im Januar nur noch bei 0,4 Prozent nach 0,6 Prozent im Dezember. Sie bleibt damit weiter kontinuierlich auf dem Rückzug. Seit dem letzten September liegt sie wieder unter 1 Prozent. Tiefer als aktuell war sie im April 2021 mit 0,3 Prozent.
Die Einschätzung, welche Folgen die neuesten Inflationsdaten auf den nächsten Zinsentscheid der SNB haben, gehen auseinander. Für manche Ökonomen sprechen die Zahlen für ein Verharren auf dem aktuellen Niveau. Ohne grosse Überraschungen auf der Währungsseite oder sonstige Verwerfungen in der Geopolitik werde sie den Leitzins an der nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung vom März kaum antasten, heisst es etwa von BAK Economics. Anders sehen es die Experten von Capital Economics: Eine weitere Lockerung sei wahrscheinlich, da sich die Teuerung am unteren Ende des Zielbandes befinde.
Thomas Gitzel von der VP Bank ist dagegen nicht die Frage, «ob die SNB den Leitzins bis auf Null senkt, sondern ob sie dies bereits schon auf ihrer kommenden Sitzung im März macht.» Und die noch spannendere Frage sei, wie der geldpolitische Kurs nach Erreichen der Nullmarke aussehe.
Der Euro profitierte von der wieder etwas positiveren Stimmung an den Finanzmärkten. Dabei stützten vor allem die Hoffnungen auf einen Frieden in der Ukraine nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Gegenüber Wladimir Putin. Dadurch sei der als sicher geltende Dollar unter Druck geraten, hiess es im Markt. (awp/mc/ps)