Devisen: Euro gut behauptet – Türkische Lira fällt auf Rekordtief zum Dollar
New York – Der Euro hat sich am Donnerstag im US-Handel deutlich über 1,17 US-Dollar behauptet. Bereits im europäischen Geschäft hatte die Gemeinschaftswährung die Kursverluste vom Vortag wettgemacht.
Zuletzt kostete der Euro 1,1746 Dollar. Im frühen europäischen Handel hatte die Gemeinschaftswährung noch unter 1,17 Dollar notiert. Zum Franken notiert der Euro derweil beim Stand von 1,0855 Franken. Die US-Währung wird dagegen mit 0,9241 Franken (Mittag 0,9244) gehandelt.
Der Euro profitierte von der freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten. Angesichts der positiveren Stimmung war die Weltleitwährung Dollar weniger gefragt. Belastet wurde der Dollar zudem von schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt. So sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegen.
Am Mittwochabend war der Euro noch zum Dollar unter Druck geraten. Die US-Währung profitierte von der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed. Die Zentralbank signalisierte, womöglich bereits zur nächsten Zinssitzung Anfang November mit der Rückführung ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe zu beginnen. Hintergrund sind die solide Erholung der Konjunktur von dem Corona-Einbruch und die hohe Inflation. Darüber hinaus liess die Fed durchblicken, ihren Leitzins möglicherweise früher und rascher anzuheben als bisher gedacht.
Die türkische Lira ist unterdessen am Donnerstag zeitweise auf ein Rekordtief zum Dollar gefallen. Die türkische Notenbank hat die Finanzmärkte mit einer Zinssenkung überrascht. Trotz der hohen Inflation wurde der Leitzins unerwartet gesenkt. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat immer wieder Druck auf die Notenbank ausgeübt und niedrigere Zinsen verlangt.
Unterdessen erhöhte die norwegische Notenbank ihren Leitzins erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie moderat. Zudem stellte die Norges Bank weitere Anhebungen in Aussicht. Der Kurs der norwegischen Krone legte zu. (awp/mc/pg)