Frankfurt – Der US-Dollar hat am Mittwoch deutlich nachgegeben und ist zur Schweizer Währung erstmals seit 2015 unter die Marke von 87 Rappen gesunken. Ein unerwartet starker Rückgang in der Inflation in den USA belastete die US-Währung. Der Euro verteuerte sich zur Dollar auf über 1,11 Dollar und stieg auf den höchsten Stand seit März 2022.
Am Nachmittag notierte der US-Dollar noch bei 0,8675 Franken, nachdem er noch am Vorabend bei 88 Rappen notiert hatte. Auf einem so tiefen Stand war der US-Dollar letztmals im Jahr 2015 nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze durch die SNB gesunken. Aber auch der Euro hat sich derweil zum Franken noch leicht abgeschwächt und notiert noch bei 0,9649 Franken.
Ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in den USA hat den Spekulationen auf weiter steigenden Zinsen in den USA einen Dämpfer versetzt. Während der Dollar mit der Aussicht auf weniger stark steigende Zinsen unter Druck geriet, konnten andere wichtigen Währungen von der Entwicklung profitieren. Im Juni war die US-Inflationsrate auf 3,0 Prozent gefallen, nach 4,0 Prozent im Monat zuvor. Auch die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, gab unerwartet deutlich nach.
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus der Finanzmärkte, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von grosser Bedeutung sind. Zwar scheint aus Sicht von Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen, eine Erhöhung des Leitzinsbandes in den USA um 0,25 Prozentpunkte Ende Juli so gut wie sicher zu sein. Die Erwartungen auf eine weitere Erhöhung danach könnten aber einen Dämpfer erhalten.
Am Nachmittag legte auch der Kanadische Dollar im Handel mit dem US-Dollar zu. Zuvor hatte die Notenbank des Landes den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation um 0,25 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent angehoben. Der Zinsschritt war am Markt erwartet worden. Höhere Zinsen stützen in der Regel eine Währung.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1955 Dollar gehandelt. Das waren rund 23 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)