Devisen: Euro erholt sich nach Fall auf weiteres 20-Jahres-Tief
Frankfurt – Der Euro ist am Freitag vorübergehend auf einen weiteren 20-jährigen Tiefstand zum US-Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung war am Morgen mit 1,0072 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Ende des Jahres 2002 gerutscht. Bis zum Nachmittag erholte sich der Euro wieder und notierte bei 1,0174 Dollar. Er lag damit wieder auf dem Niveau aus dem frühen Handel.
Auch zum Franken erholte sich der Euro am Freitagnachmittag etwas, nachdem das Währungspaar im Tagesverlauf auf einem neuen Rekordtief bei 0,9866 lag. Derzeit kostet ein Euro 0,9932 Franken nach 0,9907 am Mittag. Der Dollar wird praktisch unverändert zu 0,9763 Franken gehandelt.
Mit der Talfahrt in der ablaufenden Woche hat sich der Euro zunehmend der Parität zum Dollar genähert – also einem Tauschverhältnis eins zu eins. Letztmalig hatte der Euro-Dollar-Kurs dieses Niveau im Jahr 2002 innegehabt. Das war kurz nach der Einführung des Euro als Bargeld. Gründe für die Euro-Schwäche sind die Furcht vor einer Energiekrise in Europa und der bisher verhältnismässig zurückhaltende Kampf der EZB gegen die hohe Inflation.
Ein starker US-Arbeitsmarktbericht gab dem Dollar allerdings keinen weiteren Auftrieb. Die Beschäftigung nahm im Juni weiter zu, die Arbeitslosigkeit stagnierte auf niedrigem Niveau. Unterdessen schwächt sich der Lohnzuwachs etwas ab, er bleibt im längeren Vergleich aber hoch. Die Analysten der Commerzbank sprachen von einem «sehr robusten» Arbeitsmarkt. «Dies bedeutet grünes Licht für weitere kräftige Zinserhöhungen.»
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84585 (0,85105) britische Pfund, 138,05 (138,11) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1751 Dollar gehandelt. Das waren rund 11 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)