Frankfurt – Der Euro ist am Freitag weiter unter Druck geblieben. Am Nachmittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,0584 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015.
Zum Franken machte die Gemeinschaftswährung dagegen auch nach dem Mittag keine grossen Sprünge. Der Euro kostet am späten Freitag-Nachmittag 1,0697 CHF. Dass der Euro zum Franken weiterhin schwach bleibe – anfangs Oktober musste man für einen Euro noch 1,10 CHF bezahlen – begründet UBS-Analyst Thomas Flury mit der Funktion des Schweizer Frankens als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten. Der US-konnte am Nachmittag die Verluste des Morgens wieder aufholen und die 1,01-Marke zurückerobern. Am späten Freitag-Nachmittag geht der Dollar bei 1,0108 CHF um.
Gefragter Dollar
Die Nachfrage nach der US-Währung ist zurzeit besonders hoch. Deutlich wird das am Dollar-Index, der den Dollar ins Verhältnis zu anderen wichtigen Devisen setzt. Dieser Index erreichte am Freitag den höchsten Stand seit 2003. Auslöser des Dollar-Höhenflugs sind steigende Zinserwartungen an die amerikanische Notenbank Fed. Am Donnerstag hatte Fed-Chefin Janet Yellen starke Signale für eine baldige Zinsanhebung gesendet.
Hinzu kommen hohe Erwartungen an die Finanzpolitik des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump. Sollte er seine Wahlversprechen umsetzen und die Steuern stark senken sowie die Staatsausgaben massiv erhöhen, erwarten Anleger eine höhere Inflation und als Folge dessen höhere Leitzinsen der US-Notenbank. Von solchen Aussichten profitiert der Dollar, weil die Kapitalmarktzinsen in den USA in Erwartung einer solchen Politik schon jetzt steigen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86218 (0,86055) GBP und 116,95 (117,12) JPY fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1211,00 (1229,20) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35 910,00 (36 290,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)