Frankfurt – Der Euro hat am Freitag nach robusten Signalen aus der Eurozone anfängliche Verluste ausgeglichen und ist wieder über 1,11 US-Dollar gestiegen. Am späten Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1145 Dollar gehandelt, nachdem sie zwischenzeitlich bis auf 1,1072 Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1135 (Donnerstag: 1,1102) US-Dollar fest.
EUR/CHF kostete derweil am Nachmittag kaum verändert 1,0843 und USD/CHF mit 0,9728 etwas weniger als am Morgen (0,9775).
Daten aus Eurozone stützen
Positive Konjunkturdaten aus der Eurozone gaben der Gemeinschaftswährung Auftrieb. Die Stimmung in den Industrieunternehmen hat sich im Juni stärker aufgehellt als erwartet. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts Markit stieg zum Vormonat um 1,3 Punkte auf 52,8 Punkte. Allerdings schlägt sich in diesen Zahlen aufgrund des Befragungszeitraums das Brexit-Votum kaum nieder. Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone fiel unterdessen im Mai auf 10,1 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Juli 2011.
Aus den USA gab es dagegen gemischte Signale: Die Stimmung der Industrie hat sich im Juni überraschend aufgehellt. Die Bauausgaben dagegen sind im Mai überraschend gesunken. Zudem sprach der stellvertretende Chef der US-Notenbank Fed. Man werde «berücksichtigen, was im Ausland passiert», sagte Stanley Fischer in einem Fernsehinterview. Welche Auswirkungen das Brexit-Votum haben werde, hänge wesentlich von der Politik ab. Man müsse abwarten und schauen, wie sich das Votum auf die USA auswirke.
Yuan weiter geschwächt
Der chinesische Yuan gibt unterdessen immer weiter nach. Am Freitag fiel er erneut auf seinen schwächsten Wert seit Dezember 2010. Ein US-Dollar kostete in der Spitze 6,6613 Yuan. Nach Daten vom Freitag hat sich die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft spürbar verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Wirtschaftsmagazins «Caixin» für das herstellende Gewerbe fiel im Juni so stark wie seit vier Monaten nicht mehr.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83830 (0,82650) GBP und 114,29 (114,05) JPY fest.
Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1340,00 (1320,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37 880,00 (37 390,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)