Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag in einem recht ruhigen Handel um 1,10 US-Dollar gependelt. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1002 Dollar.
Zum Franken notiert der Euro am Nachmittag leicht höher bei 1,0244 nach 1,0233 am Mittag, jedoch etwa auf dem Stand vom Vorabend. Die SNB teilte am Vormittag mit, dass sie die Leitzinsen nicht antaste und damit ihre expansive Geldpolitik fortführe. Ausserdem bleibe sie bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv. Nach wie vor sei der Franken hoch bewertet. Auch der Dollar zeigte zur Schweizer Währung wenig Impulse und wird unverändert gegenüber im Mittagsgeschäft zu 0,9310 Franken gehandelt.
Konjunkturdaten bewegten den Euro kaum. So hat der Ukraine-Krieg die von S&P Global gemessene Unternehmensstimmung im Euroraum im März nicht so stark belastet wie von Experten befürchtet. Angesichts des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland sei die gedämpfte Stimmung unter den Einkaufsmanagern im Vergleich zum Vormonat keine Überraschung, schrieb Christoph Swonke, Konjunkturanalyst der DZ Bank. Deutlich werde aber auch bei dieser Umfrage, dass sich die Lieferkettenproblematik weiter verschärft habe.
Rubel gibt wieder nach
Der Rubel indes büsste seine zwischenzeitlichen Gewinne zum Dollar und Euro wieder ein. Er profitierte damit erst einmal nicht mehr weiter von der Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Vortag, an einige Staaten wie Deutschland Erdgas bald nur noch gegen Zahlung in Rubel zu liefern. Der Schritt Putins dürfte darauf abzielen, den taumelnden Rubel zu stützen. Dieser war wegen der Sanktionen des Westens gegen Russland drastisch abgestürzt. Analysten der Dekabank bewerteten den Schritt als ökonomisch wenig sinnvoll. Er dürfte ein Versuch sein, die Europäische Union zu zwingen, die eigenen Sanktionen zu unterlaufen.
Mit mehreren Spitzentreffen in Brüssel will derweil die westliche Staatengemeinschaft im Ukraine-Krieg Geschlossenheit demonstrieren. Genau vier Wochen nach dem russischen Angriff auf das Nachbarland kamen die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten zu einem Sondergipfel zusammen. Danach standen dort auch Gipfeltreffen der Siebener-Gruppe wichtiger demokratischer Industrieländer (G7) und der Europäische Union an.
Zudem stieg die norwegische Krone gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen. Die Notenbank des Landes hatte den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent angehoben und für Juni eine weitere Erhöhung angedeutet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83288 (0,83280) britische Pfund und 133,71 (132,65) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1961 Dollar. Das waren rund 18 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)