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Frankfurt – Am Devisenmarkt haben Anleger am Montag gelassen auf den Wahlsieg der Linkspartei Syriza in Griechenland reagiert. Der Kurs des Euro war zwar am Morgen kurz unter 1,11 US-Dollar gerutscht und damit auf den tiefsten Stand seit September 2003, konnte sich aber schnell wieder erholen. Am Nachmittag kostet ein Euro 1,1260 Dollar und damit etwas mehr als am Mittag. Ebenfalls am Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1244 (Freitag: 1,1198) Dollar festgesetzt.
Der Wahlausgang in Athen sei am Markt mehr oder weniger erwartet worden und habe keine Unruhe unter den Anlegern ausgelöst, begründeten Händler die verhaltene Kursreaktion des Euro. «Der Sieg des Linksbündnisses Syriza wird den Reform- und Konsolidierungsprozess in Griechenland erschweren, aber nicht stoppen können», sagte Expertin Stephanie Lindeck vom Bankhaus Julius Bär. Ein Austritt der Griechen aus der Eurozone sei wegen der immensen wirtschaftlichen Kosten unwahrscheinlich.
Im weiteren Handel richtete sich der Fokus der Anleger schnell auf neue Konjunkturdaten. Ein überraschend starker Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas verstärkte die gute Laune. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer war das dritte Mal in Folge gestiegen und lässt einen Aufschwung der Wirtschaft erwarten. Der schwache Euro und das billige Öl wirke wie «Doping für die Konjunktur», kommentierte Experte Ralph Solveen von der Commerzbank.
EUR/CHF klar fester
Gegenüber dem Schweizer Franken zeigt sich der Euro am Nachmittag deutlich fester als am Mittag und Vormittag. Mit 1,0096 CHF notiert die Einheitswährung wieder klar über dem Paritätskurs und fast einen Rappen höher als am Mittag mit 1,0003 CHF. Auch die US-Valuta notiert zur Berichtszeit höher als am Mittag bei 0,8966 nach 0,8909 CHF.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,74895 (0,74730) britische Pfund, 133,03 (132,12) japanische Yen und 1,0014 (0,9816) Schweizer Franken fest. (awp/mc/upd/ps)