Devisen: Euro gibt merklich nach – Schwache China-Daten belasten
Frankfurt – Die trübe Stimmung an den Finanzmärkten hat den Euro am Dienstag belastet. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0951 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch zeitweise über 1,10 Dollar notiert.
Auch der Franken ist gegenüber dem Dollar schwächer geworden. Das USD/CHF-Paar notierte zuletzt bei 0,8758 nach 0,8730 am Vorabend (Tageshoch 0,8771). EUR/CHF wurde derweil bei 0,9590 gehandelt. Das ist etwas schwächer als am Vorabend, aber doch inzwischen leicht unter der 0,96-Marke.
Die pessimistische Stimmung an den Finanzmärkten hat auch den Euro belastet. So sorgte die schwache Entwicklung des chinesischen Aussenhandels für Verunsicherung. Nach bereits starken Rückgängen in den Vormonaten sanken die Exporte im Juli im Jahresvergleich um 14,5 Prozent und damit stärker als erwartet.
«Der Corona-bedingte Boom der chinesischen Exportindustrie läuft mit sehr eindrucksvoller Bremskraft aus», kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Dies komme angesichts der heimischen Nachfrageschwäche zur Unzeit. Der negative konjunkturelle Effekt wird so verstärkt. Dies dürfte laut Leuchtmann auch den chinesischen Renminbi nach unten drücken.
Beim Euro sorgte darüber hinaus die Ankündigung einer Sondersteuer für «Übergewinne» von Banken durch die italienische Regierung zusätzlich für Belastung. Dadurch wurden insbesondere italienische Banktitel belastet. Aber auch Aktien anderer Banken der Eurozone und der Schweiz gerieten unter Druck.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86158 (0,86163) britische Pfund, 156,55 (156,21) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1929 Dollar gehandelt. Das waren 8 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)