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Frankfurt – Der Euro hat am Dienstag bis zur Mittagszeit deutlich nachgegeben und schwächte sich gegenüber dem US-Dollar so stark ab wie seit der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) Anfang Dezember nicht mehr. Nach schwachen Inflationszahlen aus der Eurozone sank die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich bis auf 1,0752 USD. In den Morgenstunden stand der Kurs noch über 1,08 USD.
Gegenüber dem Schweizer Franken legte der Euro auf 1,0861 zu nach 1,0841 CHF am Morgen. Weiterhin sei in der Region bis 1,0915 mit starkem Widerstand zu rechnen, schreibt etwa die ZKB in ihrer technischen Analyse. Die erste Unterstützung befinde sich bei 1,0835. Derweil wird der US-Dollar bei 1,0098 nach 1,0031 CHF am Dienstagmorgen gehandelt. Kurzzeitig stieg das Währungspaar über die Marke von 1,01.
Inflation in Eurozone schwächer als erwartet
Die Inflation im Euroraum war im Dezember etwas hinter den Erwartungen zurück geblieben und stärkte damit die Erwartungen weiterer geldpolitischer Lockerungen durch die EZB. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, lag die Inflationsrate wie schon im Vormonat bei 0,2%. Bankvolkswirte hatten eine etwas höhere Rate von 0,3% erwartet. Die Zahlen zeigten, dass weitere Massnahmen nötig seien, um die Inflation der von der EZB angestrebten Zielmarke von zwei Prozent anzunähern, meint Jennifer McKeown, Ökonomin beim Londoner Forschungsunternehmen Capital Economics. «Wir sind der Meinung, dass die EZB im Dezember zu zaghaft war.» Weitere Lockerungen seien daher zu erwarten.
Der deutsche Arbeitsmarkt erwies sich nach Daten vom Dienstag weiter als robust. Zwar ist die Arbeitslosenzahl im Dezember 2015 um 48’000 auf 2,681 Millionen gestiegen. Das waren aber 82’000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr und saisonbereinigt ging die Zahl zurück.
Lage an Chinas Aktienmarkt wieder etwas beruhigt
Die zuletzt angespannte Lage am chinesischen Aktienmarkt hat sich unterdessen wieder etwas beruhigt. Die politische Führung hatte nach dem Kursrutsch am Montag offenbar am Aktien- und am Geldmarkt interveniert. Die chinesische Währung Yuan erholte sich wieder etwas, nachdem sie am Montag in Dollar gerechnet so wenig wie letztmalig im April 2011 gekostet hatte. Die Lage in China wirkt auch empfindlich auf den Euro, weil sie die Zinserwartungen mit Blick auf die US-Notenbank Fed beeinflusst. (awp/mc/upd/ps)