Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) unter 1,17 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag rutschte die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief bei 1,1653 Dollar, nachdem sie am frühen Morgen noch bei 1,1744 Dollar gehandelt worden war.
Auch zum Franken zeigt sich der Euro am Berichtstag am Nachmittag schwächer. Derzeit wird der Euro zu 1,1578 Franken gehandelt, nach 1,1633 Franken am Morgen. Der US-Dollar dagegen hat sich auf 0,9932 von 0,9914 Franken am Morgen verteuert.
Der entscheidende Impuls für den Handel mit dem Euro erfolgte am frühen Nachmittag. EZB-Präsident Mario Draghi hatte energisch betont, dass die Zinsen noch lange Zeit auf einem extrem tiefen Niveau verharren werden. «Der Ausstieg aus dem Kaufprogramm ist vorgezeichnet, der Beginn einer Normalisierung der Zinspolitik wird nicht vor dem Sommer 2019 erfolgen», kommentierte Analyst Johannes Müller vom Vermögensverwalter DWS die Beschlüsse.
Ausserdem begrüsste Notenbankpräsident Draghi die jüngsten Verabredungen zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zur Beilegung des Handelsstreits. Die Einigung sei «ein gutes Zeichen», sagte Draghi im Anschluss an die Zinsentscheidung. Die Entwicklung spielt der EZB nach Einschätzung des Analysten Christian Lips von der NordLB in die Karten: «Die gute Nachricht ist, dass die vorläufige Entspannung des Handelskonflikts der EZB den Rücken frei hält, damit diese ihren schrittweisen und längerfristig angelegten Exitfahrplan vorerst fortsetzen kann.»
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88860 (0,88855) britische Pfund, 129,91 (129,80) japanische Yen und 1,1616 (1,1598) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1228,25 (1231,50) Dollar festgesetzt. (awp/mc/ps)