Euro steigt über 1,23 US-Dollar – Türkische Lira fällt auf Rekordtief
Frankfurt – Der Kurs des Euro hat am Montag merklich zugelegt und ist über 1,23 US-Dollar gestiegen. Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,2323 Dollar gehandelt. Am Vormittag hatte sie zeitweise noch rund einen halben Cent niedriger notiert.
Auch der Schweizer Franken legt relativ deutlich zum US-Dollar zu; aktuell kostet die US-Währung 0,9571 Franken. Das Euro/Franken-Paar notiert derweil mit 1,1794 relativ stabil.
Euro und Franken hatten hatte um die Mittagszeit plötzlich zugelegt. «Einen fundamentalen Grund für die Kursgewinne gab es nicht», sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. «Der Kursausschlag nach oben zeigt vielmehr, wie nervös die Märkte derzeit sind.»
Es sei für die Anleger noch schwer auszumachen, wie sich der Handelskonflikt zwischen China und den USA auf den Devisenmarkt auswirken werde. Vor allem die Reaktionen der US-Notenbank Fed seien noch ungewiss. Schliesslich könnte einerseits die Inflation in Folge der Zölle steigen und andererseits das Wirtschaftswachstum belastet werden.
Zur türkischen Lira stieg der Eurokurs auf ein Rekordniveau. Erstmals mussten für einen Euro mehr als fünf Lira bezahlt werden. In der Spitze stieg der Eurokurs auf 5,01 Lira. Die Türkei drohe in einen Teufelskreis zu geraten, warnte Leuchtmann. Die schwächere Lira sorge für eine weitere steigende Inflation. Sollte die Notenbank nichts dagegen unternehmen, drohe die Währung immer weiter unter Druck zu geraten.
Auch Rand und Rubel unter Druck
Neben der Lira gerieten auch der südafrikanische Rand und der russische Rubel unter Druck. «Die Suche der Anleger nach Sicherheit belastet die Schwellenländerwährungen», sagte Leuchtmann. Beim russischen Rubel werde dies durch die neuen Sanktionen der USA gegen Russland verstärkt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87088 (0,87295) britische Pfund, 131,66 (131,32) japanische Yen und 1,1790 (1,1798) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete im freien Handel am Nachmittag 1332,66 Dollar – 28 Cent weniger als am Freitag. Gefixt wurde die Feinunze Gold zuletzt in London am Freitag mit 1331,20 (Vortag: 1327,70) Dollar. (awp/mc/ps)